Rezension

Überraschend anders!

Glühende Dunkelheit - Gail Carriger

Glühende Dunkelheit
von Gail Carriger

ZUR AUFMACHUNG

Mir persönlich gefällt die deutsche Aufmachung sehr gut von den Farben her sogar sehr viel besser als das Original. Leider sieht man bei Teil eins den Regenschirm, der ja eine wichtige Rolle einnimmt (Die englische Reihe heißt Parasol Protectorate) nicht so gut wie ich mir das gewünscht hätte. Die Titel klingen für meinen Geschmack zu sehr danach, als würde das hier in Richtung Black Dagger oder Mignight Breed gehen. Das tut es allerdings nicht.
Ich gehe normalerweise nicht auf das Englische ein, aber hier tue ich das einfach mal: Für Anfänger ist das kein Buch, das man auf englisch lesen sollte. Ich kann nicht sagen, ob die Übersetzung gut ist, aber ich lese schon seit Jahren auf englisch und hatte zu Beginn etwas Probleme. Das ist ein Steampunk Roman, die Sprache ist deshalb auch dementsprechend. Viele ältere Begriffe werden verwendet und wie bereits gesagt, muss man sich erstmal einlesen. Aber für mich persönlich war das eher etwas positives, weil ich mich dadurch auch einmal gefordert gefühlt habe.

ZUM BUCH

Ich hätte nicht gedacht, dass mir dieser Roman so gut gefallen könnte. Zum ersten Mal darauf aufmerksam geworden bin ich schon vor einer Weile dadurch, dass mir die englische Version immer bei Amazon empfohlen wurde und da diese Version (Das ist ein sehr kleines Taschenbuch) nur sechs Euro kostete, habe ich mich dazu entschieden, den Roman zu kaufen. Erst danach habe ich die deutsche Version gesehen und vor allem den deutschen Titel entdeckt und war eine sehr lange Weile wie schon oben erwähnt im Glauben, es handle sich um einen dieser Urban Fantasy Erotik Romane. Dass ich das Buch dann doch endlich begann zu lesen, das war dann mehr Zufall als alles andere. Und ich stellte fest: Nein, es ist keiner dieser Urban Fantasy Erotik Romane. Ja, es funkt sehr stark zwischen Ms. Tarabotti und dem werten Lord Maccon, aber wenn mich mein Verstand nicht trügt, gibt es hier keine Sexszene oder dergleichen. Und ich stellte außerdem etwas überraschendes fest: Dieser Roman ist verdammt amüsant! Ich habe mir das bei der Kurzbeschreibung ja schon gedacht, aber es war noch besser als erwartet. Die Ausdrucksweise, die hier gebraucht wird und mich an Bücher wie Stolz und Vorurteil erinnerte, in Kombination mit dem Übernatürlichen ist herrlich! Wie Alexia darüber denkt, dass sie keine Seele hat, als sei das gar nicht so schlimm, war immer wieder höchst erheiternd. Generell war alles, was Alexia so tat und dachte höchst erheiternd. Und dann gab es da noch diese Hass-Liebeskiste mit Lord Maccon und die Wortwechsel der beiden, die alle anderen in ihrem Umfeld in die Verzweiflung trieben. Das ganze mit einer hübschen Portion Steampunk und einer fast noch hübscheren Portion origineller Ideen wie die Tatsache, dass Alexia keine Seele hat und somit ein Heilmittel für alles Paranormale ist und die daraus erfolgenden Forschungen und die Theorie, dass Paranormale Wesen über mehr Seele verfügen als alle anderen. Auch die Idee generell, dass es in dieser Zeit des British Empire zu einer Offenbarung des Übernatürlichen gekommen ist, so dass diese Wesen jetzt in der Öffentlichkeit leben. Aber das Buch lebt hauptsächlich von den beiden Hauptcharakteren, vor allem Alexia und genau das hat mir hier gefallen.
Ich habe mir natürlich gleich Teil zwei bestellt (Immerhin wie erwähnt auf englisch nur sechs Euro!), habe allerdings ein bisschen Bammel vor der Geschichte. Band eins war nun einmal eine Liebesgeschichte, die im Ende von Band eins auch irgendwie... nunja endet. Ich bin gespannt, was die Autorin aus Band zwei noch so herausholen wird!
 

FAZIT

Schreibstil: 4,5 Herzen
Charaktere: 4 Herzen
Spannung: 4 Herzen
Emotionale Tiefe: 3,5 Herzen
Humor: 4,5 Herzen
Originalität: 3,5 Herzen

Ein wunderbar frischer Roman voller Humor! Stolz und Vorurteil gepaart mit einer hübschen Portion Action - Wie kann das einem nicht gefallen?!

4 Herzen!