Rezension

Überraschend gut

Straight White Male
von John Niven

MEINE MEINUNG

Obwohl ich schon viel von Gott bewahre gehört habe und mir immer wieder vorgenommen habe, es zu lesen, ist doch sein neuster Roman Straight White Male mein erster Niven. Und nun frage ich mich: warum habe ich so lange gezögert? Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich trotz eines unsympathischen Protagonisten, trotz teilweise derber Sprache, trotz völlig absurdem Plots so begeistert hat. 

Ich glaube, John Niven polarisiert. Entweder liebt oder hasst man seine Werke und ich denke, in mir hat er einen neuen Fan gefunden. Seine Geschichten sind anders, sie sind bissig, sie überzeugen. 

Kennedy Marr ist ein - ich nenne ihn mal - Mistkerl, wie er im Buche steht. Er trinkt zu viel, braucht Frauen nur für Sex, ist zynisch, übellaunig, egoistisch. Er arbeitet als Autor und steht mittlerweile am Rande des Bankrotts. Seine Mutter liegt im Sterben, er hat selbst ein seltsames gesundheitliches Problem und alles scheint schief zu gehen. Bis er einen Job angeboten bekommt, der ihn noch einmal retten könnte...

John Nivens Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und nicht ohne, aber er passt einfach perfekt zu diesem selbstverliebten, sexsüchtigen, egozentrischen Protagonisten und schafft es perfekt, dessen verkorkstes Leben widerzugeben. Er schafft es sogar, dass Kennedy einem während des Lesens ans Hezr wächst, so bescheuert er sich auch benimmt. 

Mich hat Straight White Male begeistert, es war einfach mal erfrischend anders. 

4,5 von 5 Disteln bzw. 9 von 10 Eulenpunkten

Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1 Puntk

~*~ Heyne ~*~ 384 Seiten ~*~ ISBN: 9783453268487 ~*~ Broschiert ~*~ 16,99€ ~*~ Januar 2014 ~*~