Rezension

Überraschend traurig

Das Glück an Regentagen - Marissa Stapley

Das Glück an Regentagen
von Marissa Stapley

Figuren: 
Als erste Hauptfigur habe ich Mae kennengelernt. Sie ist recht blauäugig und kam mir auf den ersten Seiten etwas farblos vor. Allerdings entwickelt sie sich mit jedem Kapitel immer mehr zu einem recht interessanten emotionalen Charakter und ich konnte mich bis zum Ende nicht entscheiden, ob sie nun wirklich energisch oder eher schwach ist. Irgendwie ist sie wohl ein Mix aus beidem. Ähnlich ging es mir mit Gabe, Maes Freund aus Kindheitstagen. Auch, wenn er nach dem ersten „Kennenlernen“ wie jeder andere männliche „Love Interest“ aus anderen Büchern wirkt (schön, geheimnisvoll und erschreckend perfekt mit seiner eigenen kleinen düsteren Hintergrundgeschichte) beweist auch er schnell, dass mehr in ihm steckt.
Um sie beide herum ist ganz Alexandria Bay voller zerbrechlicher Leute, deren Zerfall man langsam mitverfolgen kann.
Ich konnte von ihnen allen bis zum Ende nicht genug bekommen.
 

Schreibstil: 
„Das Glück an Regentagen“ ist nicht nur tragisch und dramatisch, sondern auch auf eine unverbesserliche Art tieftraurig und gleichzeitig aufmunternd. Ein gewisser Schwermut ist permanent spürbar, selbst, wenn die Quelle dafür noch gar nicht wirklich erkennbar ist. Als ich einmal begonnen hatte, hatte ich gar keine andere Wahl, als dieses Buch in einem Stück durchzulesen.

Inhalt: 
Wie zu erwarten bei einem Buch der schmaleren Sorte lernt man bereits innerhalb weniger Seiten die wichtigsten Figuren und Umstände kennen, um besser in die Story finden zu können.- Leider wurde ich davon fast ein bisschen überrumpelt. Nach und nach ergab alles einen Sinn, doch anfangs war es etwas schwer, die Familien- und Freundschaftsverhältnisse zu verstehen, oder wer jetzt was genau warum und mit welchen Konsequenzen getan hat. Ich traf kurz hintereinander in verschiedenen Kapiteln auf Mae, Virginia, Gabe, Lilly und noch andere Figuren, musste mich über die ersten Seiten hinweg allerdings erst mal damit abfinden, dass ihre Geschichten erst später intensiviert werden und sich dann auch alles zusammenfügt wie ein Puzzle, das lange auf seine Vervollständigung gewartet hat.

Erwartet hatte ich von „Das Glück an Regentagen“ eigentlich eine flatterige, leichte Liebesgeschichte zwischen Mae und Gabe, diese ist allerdings nicht der Hauptkern des Buches. Eine viel tiefgehendere Geschichte um die verschiedenen Leben der einzelnen Personen drängt diese Liebesgeschichte immer wieder an den Rand.- Was ich, ehrlich gesagt, begrüßt hatte, da das ganze Konstrukt der Story dadurch für mich viel interessanter und unvorhersehbarer wurde. Und immer wieder sickert es durch, wie die verschiedenen Schicksale all der einzelnen Personen ein großes Ganzes ergeben; wie sie unabänderlich miteinander verbunden sind und schon beschlossen wirken.

Fazit: 
Ein bittersüßer Glücklichmacher, der, zugegebenermaßen, sogar meine Ansichten auf Lovestorys etwas ändern konnte.

 

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