Rezension

Überraschende Reise

Zitrönchen
von Maria Durand

Bewertet mit 5 Sternen

„...Jos Schmetterling sorgte nun durch ein nervöses Flattern für ein Gefühl, das sich nicht gut anfühlte. Wieso wollte Seba was mit den Eltern besprechen und nicht mit ihnen?...“

 

Sebas Beinbruch heilt nicht so gut wie gehofft. Deshalb kann er das Training nicht immer übernehmen. Außerdem reagiert er ungerecht. Davon ist insbesondere Mücke, Jos kleine Schwester, betroffen. Und dann sind Jo und die anderen Reiter auch verunsichert, weil Seba eine Besprechung mit den Eltern angesetzt hat, wie das obige Zitat zeigt. Gibt es Probleme mit dem Reiterhof?

Auch im fünften Band der Reihe erzählt die Autorin eine spannende Geschichte aus dem Alltag der jungen Reiterinnen und Reiter.

Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Er liest sich lockerleicht. Trotzdem geht die Erzählung in die Tiefe. Dieses Mal setzen sich Jo und ihre Freunde mit falschen Verhalten auseinander. Gemeinsam entscheiden sie, wie sie auf Sebas Ungerechtigkeit reagieren sollen. Dabei lassen sie nicht außer Acht, dass er momentan ziemliche Sorgen hat. Solange er nicht völlig gesund ist, fehlen wichtige Einnahmen für den Hof.

Gut gefallen hat mir, dass sich die Jugendlichen an Jos Oma ein Vorbild nehmen. Sie macht gegenüber Seba zwar ihren Standpunkt klar, vermeidet aber Streit und Auseinandersetzung.

Viel Wert legt die Autorin auf die Emotionen ihrer Protagonisten. Mückes Freude, als sie das erste Mal auf Bruschetto reiten darf, ist in jeder Zeile spürbar. Sie erlebt, dass andere ihren Fähigkeiten mehr vertrauen als sie selbst, und lässt sich darauf ein.

Dass Pferde Lebewesen sind und die Gerte das schlechteste Mittel der Wahl, wird am konkreten Beispiel und während einer spannenden Szene thematisiert. Mir gefällt, wie das Verantwortungsbewusstsein der jungen Leute von Band zu Band zunimmt.

Natürlich wird auch Bezug auf die Vorgängerbände genommen. Jo weiß immer noch nicht, woher Zitrönchen Buckelphasen kommen, und Mücke schreibt sich eifrig mit dem Vorbesitzer von Bruschetto.

Im positiven Sinne amüsant finde ich die Gespräche der Reiter mit ihren Pferden. Kimba und Zitrönchen reagieren auf Fragen häufig wie gewünscht.

Auch dieser Band hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte wird spannend erzählt, bringt Probleme auf den Punkt und bietet Lösungen an. Die Krönung war die neue Protagonistin Yuki, die mit viel Phantasie eine neue Farbe ins Spiel bringt.