Rezension

überraschendes Ende

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4.5 Sternen

An Nicks Schule ist seit einiger Zeit eine geheimnisvolle DVD im Umlauf, die von einem Schüler zum nächsten gereicht wird.  Alles läuft sehr geheimnisvoll ab und keiner spricht offen darüber. Das einzige was Nick bemerkt ist, das sich seine Klassenkameraden immer mehr verändern. Einige Informationen sickern dennoch so langsam durch. Bei der DVD handelt es sich um ein geniales Computerspiel mit dem Namen Erebos. Als Nick endlich das Spiel von einer Mitschülerin erhält, ist er sehr gespannt, was es damit auf sich hat. Einmal gespielt, kann er nur schwer damit aufhören. Die Nächte werden immer kürzer und er vernachlässigt sein ganzes Leben. Die Schule, seine Familie und auch seine Freunde. Es zählt nur noch Erebos.

Das Spiel wirkt täuschend echt. Man legt sich eine virtuelle Identität an und arbeitet sich durch verschiedenste Orte und Kämpfe, wobei man so in den Levels aufsteigen kann. Alles dient der großen Prüfung – der Vernichtung des Bösewichts Ortolan. Die Aufträge werden auch in der realen Welt ausgeführt und das Spiel lässt sich nicht austricksen. Es ist als könnte es dich durch deinen PC hindurch sehen und weiß sofort wann du lügst.

Jeder findet das Spiel super und aufregend, man muss sich nur an ein paar Regeln halten. Unter anderem darf man mit niemanden darüber sprechen und es auch nur spielen, wenn man alleine ist. Alle Gegner werden gestoppt,  eingeschüchtert oder gar aus dem Weg geräumt.                             Zuerst muss Nick nur ein paar harmlose Fotos schießen, aber dann soll er einen Menschen töten….

Mit dem Buch baut die Autorin eine wunderbare virtuelle Welt auf. Alles ist super durchdacht und stimmig. Es ist spannend nachzuverfolgen wie die Spielabläufe sind und wie sich die einzelnen Spieler schlagen. Man fühlt sich beim Lesen als wäre man selbst dabei und würde Erebos spielen.

Die Welten und Charaktere sind deutlich und genau beschrieben. Ich musste die ganze Zeit daran denken, wie das überhaupt alles möglich ist.

 Ursula Poznanski macht in ihrem Jugendthriller deutlich, wie schnell die Jugendlichen einer Spielsucht verfallen und sich in jeder freien Minute mit dem Computer beschäftigen. Ist man erstmal richtig „drin“ verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und der virtuellen Welt. Man weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist und macht sich keine Gedanken um Konsequenzen, bis es zu spät ist und man aus einem furchtbaren Trauma erwacht.

Ich hatte wirklich Spaß das Buch zu lesen, es hat mich mitgerissen und gefesselt, obwohl ich keine Computerspiele spiele (vielleicht auch gerade deshalb). Und das Ende war auch noch eine große Überraschung.

Ein spannendes Jugendbuch, auch für Leser die nicht mehr so ganz jugendlich sind.