Rezension

Überrascht, aber auch gelangweilt

Die flammende Welt - Genevieve Cogman

Die flammende Welt
von Genevieve Cogman

ÜBERRASCHT hat mich mein allererster Fantasy-Roman "Die flammende Welt" der britischen Schriftstellerin Genevieve Cogman, erschienenim März 2017 im Verlag Bastei-Lübbe. Aber mehr auch nicht! Es ist nach "Die unsichtbare Bibliothek" (2015) und "Die maskierte Stadt" (2016) schon der dritte Band ihrer Fantasy-Reihe "Die Bibliothekare" und man sollte - dies ist das Schlechte am Roman - die ersten beiden Bände unbedingt vorher gelesen haben, um leichter in die Geschichte hereinfinden zu können: Irene und ihr Assistent Kai sind Agenten der unsichtbaren Bibliothek, in der es Zugänge zu unterschiedlichsten Welten in verschiedensten Zeiten, Staats- und Regierungsformen sowie unterschiedlichsten Bewohnern (Menschen, Drachen. Elfen usw.) gibt, zugleich aber auch zu seltensten Büchern. Bibliothekare wie Irene haben den Auftrag, unter Einsatz ihres Lebens diese seltenen Bücher, von denen es manchmal nur noch ein einziges Exemplar gibt, für die Nachwelt zu retten. Als Neuem aufgeschlossener Erstleser eines Fantasy-Romans fand ich die geschilderte Szenerie zunächst einmal ganz interessant. Auch die beschriebenen Charaktere in ihren unterschiedlichen Charakterzügen waren gut getroffen. Dennoch: Der erste Teil des Romans zog sich allzu langsam dahin. Es passierte zwar manches, doch als Leser blieb man irgendwie ratlos, da es keinen dramatischen Handlungsaufbau gab. Man wusste nicht, wohin die Reise gehen sollte. Als dies endlich im zweiten Teil deutlich wurde, zog die Spannung zwar etwas an, zog sich aber wieder in die Länge. Gesamturteil: Mein erster Fantasy-Roman war für mich eine amüsante Erfahrung, aber es dürfte auch mein letzter gewesen sein.