Rezension

Überraschung!

STRAFE
von Paula Polanski Håkan Nesser

Zum Inhalt:
Der Schriftsteller Max Schmeling wird von Tibor, einem Bekannten aus der Vergangenheit, gebeten, diesem bei der Annäherung an seine Tochter behilflich zu sein. Tibor appelliert dabei an Max schlechtes Gewissen. Nicht nur hat er ihm mindestens einmal das Leben gerettet, Tibor leidet zudem noch an einer tödlichen Krankheit. Zu spät erkennt Max die Intention dieser Bitte und dass er in eine perfide Falle getappt ist.

Zum Cover:
Das Blutrot ist wirklich gut gewählt: Es sieht edel und mörderisch aus.

Mein Eindruck:
Der Clou zum Schluss, der "Paula Polanski" thematisiert, ist absolut gelungen! So viel schwarzer Humor in so wenig Worten, - und man freut sich ungemein für Max Schmeling, dass dieses Buch einen Verlag gefunden hat.
Aber auch wenn der Schluss einen nach Luft schnappen lässt, ist der Rest des Buches trotz aller theoretischen Dramatik oft zu leidenschaftslos geschrieben und zieht sich wie Kaugummi.
Leben werden gerettet oder genommen, Depressionen und kaputte Beziehungen thematisiert (typisch skandinavische Vorgehensweise....), tödliche Krankheiten schlagen unbarmherzig zu, - aber obwohl sich zwei im wahrsten Sinne des geschriebenen Wortes ausgezeichnete Schriftsteller an dem Text ausgetobt haben, bleibt man kalt und blickt auf die Geschichte, statt in ihr zu versinken. Die Personen bleiben diffus und man mag sich mit niemandem wirklich identifizieren. Dazu sind alle viel zu "krank", - wenn auch auf höchst unterschiedliche Art und Weise.
Dafür ist der Klappentext jedoch einfach brillant. Weil bekannt ist, dass es eine große Überraschung für Max Schmeling geben muss, bleibt der Lesende interessiert an einer spektakulär unspektakulären Geschichte um Liebe, Verrat und Strafe. Das finde ich absolut meisterhaft!

Mein Fazit:
Über Strecken langweilig mit furiosem Ende. Hier ist nicht der Weg, sondern das Ziel das Ziel.

1 Stern für das Cover, einen für den Klappentext und einen für das Ende

3 Sterne