Rezension

Übertrieben...

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Sagen wir es mal ganz ehrlich: Ich musste mich durch das Buch quälen.

Mit dem Schreibstil konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Er war nichtmal schlecht, zwar auch nicht herrausragend aber gut. Dennoch gefiel er mir nicht.

Die Personen wirkten auf mich allgemein zu unrealistisch und dieses Kleinstadtidyll so gekünselt. Alle haben sich so lieb und helfen sich gegenseitig, wie eine große glückliche Familie. Es ist doch eigentlich ganz verständlich das Menschen mit den Problemen von Lucy und besonders mit denen von Mickey mal anecken und auch auf Menschen stoßen, die die beiden nicht unterstützen sondern Kritik üben. Schließlich stellt die Autorin es selbst zu Beginn des Buches so dar, als wäre diese Beziehung etwas schreckliches, was niemals hätte zustande kommen sollen, weil es einfach nur Probleme mit sich bringt. Aber das sehen die Menschen in Mickeys Umgebung offensichtlich ganz anders. Sie sind alle Engel die in ihrer rosaroten, familiären Kleinstadt leben. Und das soll man glauben und ernst nehmen?

Das wirkte zu aufgesetzt und auch mit Lucy konnte ich mich gar nicht anfreunden, da sie einfach nicht echt wirkte. Sie war zu freundlich und lieb und einfach langweilig. Ihre Liebe zu Mickey war zwar süß, aber zu klischeehaft.

Mickey mochte ich schon ein bisschen, da er mit echter vorkam, was vielleicht daran gelegen haben mag, dass seine Krankheit gut recherchiert wirkte und die Person dadurch echter.

Priscilla ist mir auch positiv aufgefallen, weil sie eben auch mal ihre Launen hatte und dadurch menschlicher wirkte als der Rest.

Die Metapher mit der Todesfee fand ich am Anfang noch wirklich interessant und hatte dadurch richtig Lust auf das Buch bekommen, doch leider wurde sie für mich dann doch etwas zu inflationär gebraucht. Zuviel Todesfee.

Dazu kommt, dass man das Gefühl hat, dass in jedem Satz auf die Tränendrüse gedrückt, damit die Leser auch ja traurig und gerührt ist. Ja die Schicksale sind traurig und natürlich liest das Buch um sich mit diesen traurigen Gegenbenheiten zu befassen und vielleicht mal das ein oder andere Tränchen zu verdrücken, aber wenn man das Gefühl hat, dass einem das absichtlich aufgedrängt wird und das Buch bewusst theatralisch geschrieben ist, nervt es leider nur noch.

Es reichte auch offenbar nicht, dass schon alles schlimm genug war es musste immer noch eins draufgesetzt werde.Eine schlechte Nachricht folgte auf die nächste und es wurde kein Klischee ausgelassen, so dass es irgendwann einfach nur noch unglaubwürdig und künstlich wirkte und vor allem auch einfach nur noch vorhersehbar wurde.

Bei mir konnte das Buch leider nicht wirklich Punkten und auch der Effekt, den die Autorin vermutlich erzielen wollte, hat sich bei mir kein bisschen eingestellt.