Rezension

Überzeugender 3. Norwegenroman

Insel der blauen Gletscher - Christine Kabus

Insel der blauen Gletscher
von Christine Kabus

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Insel der baluen Gletscher" ist der dritte Norwegenroman von Christine Kabus, der wie die beiden Vorgänger ebenfalls in zwei Zeiten spielt.

1907: die gut situierte Tochter Emilie eines Wuppertaler Geschäftsmanns entspricht nicht ganz den gesellschaftlichen Vorstellungen der Familie und wird daher zur gefürchteten Tante Franziska nach Berlin geschickt, um einige Wochen bei ihr zu verbringen. Ihr Bruder Max ist als Student ebenfalls in Berlin und soll kurze Zeit später zu einer Expedition in die Arktis aufbrechen, was besonders den Vater erfreut, so sieht er seinen Sohn doch als verweichlicht an. Dass stattdessen seine Tochter die Reise gen Norden antritt, könnte nicht nur Emilie in Schwierigkeiten bringen...

2013: Hanna hat gerade ihren Sohn für ein Auslandsjahr am Flughafen verabschiedet, da findet sie heraus, dass ihr Ehemann sie plötzlich wegen einer anderen verlassen hat und mit ihr und der Hälfte ihrer Ersparnisse um die Welt segeln wird. Um nicht in Einsamkeit zu vergehen möchte Hanna in ihren alten Beruf als Reisejournalistin zurück und erhält direkt einen Auftrag der sie von München nach Nord-Norwegen und weiter nach Spitzbergen bringen wird, wo sie mehr als einen interessanten Fund macht...

 

Das Buch hat ein paar Seiten gebraucht, um mich zu fesseln, aber als es dann soweit war, war es äußerst spannend, wie sich die Charaktere in entsprechenden Situationen entscheiden und auch weiterentwickeln. Vor allem auf den letzten ~ 250 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste wissen, wie es ausgeht.

Der Schreibstil ist wie bekannt, angenehm und flüssig zu lesen. Ein paar kleine Ungereimtheiten kamen mir zwischenzeitlich in der Geschichte vor, es waren aber keine wirklich bedeutsamen Dinge.

Was ich nicht so gut gelungen fand, war der Klappentext. Der dort beschriebene Fund im Jahre 2013 ergab sich erst sehr spät im Buch und wurde dann relativ schnell abgearbeitet. Die häufigen und auch mal ausführlicheren Landschaftsbeschreibungen muss man mögen. Da es hier um ein Land geht, welches mich sehr interessiert finde ich es ganz wunderbar.

Schön eingebaut fand ich die kleinen Details die auf die vorangegangenen Bücher der Autorin hinweisen. Hier sind die Familien miteinander verstrickt, was aber auch niemanden irritieren dürfte, der die anderen beiden Bücher "Im Land der weiten Fjorde" und "Töchter des Nordlichts" nicht kennt.

 

Fazit:  Ich freue mich schon auf hoffentlich weitere Bücher der Autorin und kann sie jedem Norwegen-Fan empfehlen! Tolle Story, prima geschrieben und die Landschaft und Umgebung sind großartig beschrieben.