Rezension

überzeugender Abschluss, der mich zufrieden zurück lässt

Vernichtet - Teri Terry

Vernichtet
von Teri Terry

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit "Vernichtet" steigen wir kurz nach dem Ende von Band 2 ein. Kyla steht mit Aiden auf dem Parkplatz vor dem luxuriösen IMET-Gebäude, um ihr Aussehen so zu verändern, dass man sie nicht gleich erkennt. 
Kyla war Terroristin bei der Free UK, wurde von den Lorder als tot erklärt und soll für MIA als Zeugin auftreten. All diese Fakten müssen erst wieder eingeordnet werden. Kurze Erinnerungen und längere (Alb-)Träume von ihr sorgen dafür, dass wir in der Geschichte schnell wieder Fuss fassen. 

Kyla soll unter dem Namen Riley Kain in Keswick ein neues Leben beginnen. Dort wird sie im Waterfall House, einer Einrichtung für unter 21-Jährige, wohnen und sich für ein Ausbildungsprogramm anmelden. Das Waterfall House wird von der Frau geführt, die sie als vermisst gemeldet hat. Und so kommt es, dass Kyla nach und nach immer mehr Erinnerungen an ihre Kindheit wieder einfallen. Doch damit verbunden tauchen auch immer mehr Fragen auf, denen sie unbedingt auf den Grund gehen möchte.

Seit ich Kyla in "Gelöscht" kennengelernt habe, hat sie sich enorm gemacht. Dadurch dass sich immer mehr Puzzleteile um ihre Vergangenheit, um ihre Herkunft zusammenfügen, entwickelt sich ihre Persönlichkeit immer stärker und sie wird zu einer richtigen Kämpferin.
Neben Kyla bekommt in diesem dritten Band Aiden mehr Platz. Unaufdringlich ist er für sie eine grosse Stütze und mausert sich zu einem äusserst sympathischen Charakter.
Zudem ist es nur logisch, dass wir auch im Finale auf Ben treffen. 
Teri Terry bindet alt bekannte und viele neue Charaktere sehr gut in die Geschichte, so dass ein facettenreiches Gesamtpaket entsteht. Einige hätten sich aber bestimmt einen etwas längeren Auftritt gewünscht.

Sehr gut gefallen hat mir die ruhige, dichte Atmosphäre. Wie schon in den beiden Vorgängern setzt die Autorin nicht auf Action, doch durch spannende Entwicklungen, unerwartete Wendungen und einige Schockmomente, weiss diese Dystopie dennoch zu faszinieren und fesseln.
Sehr positiv fand ich, dass Teri Terry die Liebesgeschichte sehr dezent einbindet, diese jedoch trotzdem sehr wichtig für den Verlauf der Story ist.

Auch dieses Mal kann ich keine wirklich nennenswerten Kritikpunkte anbringen.
Für mich hätte es vielleicht ein nicht ganz so langes Personenregister gebraucht, denn bei einigen Passagen musste man sich doch konzentrieren, um den Überblick zu behalten.

Teri Terrys Schreibstil ist auch dieses Mal einfach gehalten. Wieder erhalten wir durch die ich-Perspektive Einblick in Kylas Gefühls- und Gedankenwelt, was auch in diesem Abschlussband ein grosses Plus ist. Denn durch das Nachforschen in Kylas Vergangenheit, das Aufdecken vieler Kindheitserinnerungen, wird es für die Protagonistin richtig emotional.

Fazit:
In "Vernichtet" werden nach und nach die Puzzleteile von Kylas Vergangenheit aufgedeckt und zu einem runden Ganzen zusammengesetzt, so dass wir ein überzeugendes Trilogieende erhalten, das mich zufrieden auf eine eindringliche und absolut lesenswerte Dystopie zurück blicken lässt.