Rezension

Überzeugender zweiter Band

Denton Little - Tot war ich gestern - Lance Rubin

Denton Little - Tot war ich gestern
von Lance Rubin

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:
Vor ungefähr 2 Jahren konnte mich "Bin mal kurz tot" mit der faszinierenden Idee dahinter und der lockerleichten und sehr unterhaltsamen Umsetzung von sich überzeugen. Mit einer Fortsetzung habe ich nach so langer Zeit zwar ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet, doch als "Tot war ich gestern" angekündigt wurde, landete das Buch direkt auf meiner Wunschliste und kurz nach dem es erschienen ist auch in meinem Regal.

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn befürchtet hatte, dass ich nicht in die Geschichte hineinfinden würde - 2 Jahre sind immerhin echt nicht wenig und in der Zeit habe ich vieles aus dem ersten Band der Reihe vergessen. Diese Befürchtung hat sich glücklicherweise aber nicht bewahrheitet, meine Erinnerungen kamen schnell zurück und ich konnte schnell ins Buch eintauchen.

"Tot war ich gestern" ist wie schon der erste Band im Ich-Erzähler aus der Sicht von Protagonist Denton geschrieben. Lance Rubins Schreibstil ist locker, sehr jugendlich (ohne aber albern zu wirken!) und voller Humor. Die rund 370 Seiten habe ich innerhalb kurzer Zeit verschlungen und ich hatte viel Spaß dabei.

Denton war mir sympathisch und ich mochte ihn als Hauptfigur gerne. Er wurde gut und glaubhaft dargestellt, hätte meiner Meinung nach aber ein wenig mehr Tiefe vertragen können. Bei den anderen Charakteren ging es mir ähnlich. Unglaubwürdig wurden sie dadurch aber glücklicherweise nicht - für mich halt einfach nur einen Ticken zu blass.

Verfolgungsjagden, Beziehungsprobleme und Familiengeheimnisse wurden hier mit dem zentralen Thema Tod zu einer unterhaltsamen und spannenden Geschichte vermischt. Diese konnte mich sehr von sich überzeugen und ich hatte viel Spaß beim Lesen! Nie wusste ich so genau, was Denton als Nächstes erlebt, wie es mit den Figuren weitergeht, usw. und von Vorhersehbarkeit war keine Spur.

Man könnte vielleicht denken, dass das ernste Thema Tod bei so einer Story ein wenig ins lächerliche gezogen wird, aber davon war überhaupt keine Spur. Das Thema wurde wunderbar in die humorvolle Geschichte eingeflochten. Die Frage, ob man seinen Todestag verpflichtend schon von Geburt an wissen sollte oder ob jeder selbst entscheiden soll, ob er wissen möchte, wann er stirbt, spielt eine große Rolle und regt zum Nachdenken an.

Das Ende des Buches war.. merkwürdig. Versteht mich nicht falsch, die gesamte Geschichte ist ein wenig merkwürdig, in einer guten Art und Weise, und sicher nicht für jeden was, aber dieses Ende hat mich einfach nur verwirrt zurückgelassen. Ich möchte dazu nicht zuviel sagen, um Spoiler zu vermeiden und es kann natürlich auch sein, dass ich es einfach nur nicht verstehe, aber ein richtiger Abschluss ist "Tot war ich gestern" für mich nicht.

Fazit:
"Tot war ich gestern" ist ein überzeugender zweiter Band der Reihe rund um Denton Little, den jungen Mann der auch nach seinem Todestag noch lebendig auf Erden wandelt. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, zieht das ernste Thema Tod aber nicht ins lächerliche und regt zum Nachdenken an. Das Buch bzw die Bücher sind zwar bestimmt nichts für jeden, aber wer auf schräge Geschichten steht und den ersten Band mochte, findet hieran bestimmt seinen Spaß!

Die Rezension ist zuerst auf meinem Blog "Vanessas Bücherecke" erschienen. In dieser habe ich die Inhaltsangabe vom Verlag verwendet, weswegen ich darauf verzichte, sie hier einzufügen.