Rezension

überzugende Protagonisten

Finding Sky Die Macht der Seelen 01 - Joss Stirling

Finding Sky Die Macht der Seelen 01
von Joss Stirling

Die 16jährige Sky ist zusammen mit ihren Adoptiv-Eltern von England in das kleine Örtchen Wrickenridge, nahe Denver, Colorado, USA, gezogen. An der örtlichen High School findet sie schnell Anschluss und lernt neue Freunde kennen. Ein Junge, Zed, erregt dabei besonders ihre Aufmerksamkeit, denn er ist ein Badboy wie er im Buche steht. Als sie eines Tages Zeds Stimme in ihrem Kopf hört, und sich gedanklich mit ihm unterhalten kann, verändert sich Skys komplettes Leben…

Auf Finding Sky wurde ich durch die Lieblingsbuch-Challenge aufmerksam. Eigentlich hat mich das Buch gar nicht so sehr interessiert, und ich hatte auch nicht vor, es zu lesen. Ich dachte nämlich, es wäre einfach nur eine weitere, eher langweilige, High-School-Liebesgeschichte. Bei Kindle gab es das Buch dann als eBook für 99 Cent. Und da man bei dem Preis ja nicht viel falsch machen kann, habe ich es mir gekauft.  Ich bin froh, dass ich so gedacht habe, denn Finding Sky war ein wahres Lesevergnügen und hat mir wirklich gut gefallen.

Sky ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, welche mir schnell ans Herz gewachsen ist. Sky ist sehr schüchtern, was sie irgendwie sympathisch macht. Auf Grund ihrer Größe wird sie von anderen häufig unterschätzt, was ihrem Charakter zusammen mit der Schüchternheit viel Entwicklungspotential gegeben hat. Die Autorin hat dieses Potential ausgeschöpft, und ich fand es spannend, Skys persönliche Entwicklung im Laufe der Geschichte zu verfolgen.  Bei Büchern, welche thematisch diesem ähneln, stört mich häufig das Verhalten der Protagonisten, nachdem sie erfahren, dass sie eine besondere Gabe haben und / oder etwas Besonderes sind. In vielen Büchern nehmen die Protagonisten dies dann einfach hin und zweifeln nicht wirklich daran, was ich sehr unrealistisch finde. Sky ist diesbezüglich jedoch völlig anders. Sie möchte nicht wahrhaben, dass sie zu den Savants gehört, sie hat Angst vor ihren Fähigkeiten und ihr komplettes, skeptisches und zweifelndes Verhalten wirkt sehr authentisch. Dies hat mir unheimlich gut gefallen und Finding Sky hebt sich damit für mich von vielen anderen Büchern auf positive Weise ab.

Neben Sky konnten mich auch die anderen Protagonisten überzeugen. Zed entspricht ein bisschen dem Klischee „harte Schale, weicher Kern“, aber es lässt sich nicht verleugnen, dass er das gewisse Etwas hat. Seine Äußerungen gegenüber Sky sind stellenweise ziemlich kitschig, aber sie  entsprechen genau dem, was wohl jede 16jährige gerne hören möchte, und haben mir mehrfach ein „hach“ entlockt.

Die erzählte Geschichte besticht für mich hauptsächlich durch Zed und Sky. Zudem war sie spannend und Joss Stirling versteht es, dem Leser genügend Informationen zu geben, damit sich das Bild langsam wie ein Puzzle zusammensetzt, ohne einen jedoch mit Informationen zu überfluten, so dass es langweilig wird. Neben der Spannung und der Liebe kommt auch der Humor nicht zu kurz, welcher sich meist durch die Dialoge der Protagonisten äußert.  Am meisten überzeugen konnte mich jedoch das auf mich sehr authentisch und realistisch wirkende Handeln der Protagonisten.

Ein kleiner Teil der Geschichte spielt in Las Vegas, was für mich ein besonderes Highlight war. Und auch wenn Las Vegas im Buch nicht wirklich gut wegkommt, war es einfach schön, gedanklich nochmal dort zu sein.

Fazit: 

Wer eine spannende, paranormale Geschichte, bei der weder die Romantik noch der Humor zu kurz kommen, lesen möchte, dem empfehle ich sehr, zu Finding Sky zu greifen. Mir haben sowohl die Geschichte selbst, wie auch der Schreibstil der Autorin, wirklich gut gefallen.