Rezension

Umfangreich

Das Fundament der Ewigkeit - Ken Follett

Das Fundament der Ewigkeit
von Ken Follett

Bewertet mit 4 Sternen

Wie lange haben wir auf eine Fortsetzung gewartet. Ich muss ehrlich gestehen nach all diesen Jahren waren mir die beiden Vorgänger nicht mehr so recht präsent. Aber ich kann sagen, dass man die ersten beiden Teile nicht gelesen haben muss, um diesen Roman zu verstehen. Das einzige was alle gemeinsam haben ist die Kathedrale von Kingsbridge. 

Das neue Werk von Ken Follett ist sehr umfangreich und man benötigt seine Zeit, um sich einzufinden und alle Charaktere kennen zu lernen. Auch die Handlungsorte sind vielfältig und man kann diesen Roman definitiv nicht nebenbei lesen. Denn wir befinden uns neben Kingsbridge in Paris, London, Spanien und anderen Orten. Man kommt also ganz schön rum und mit den Orten nehmen die Personen zu, die wir kennen lernen und eine Rolle für die Haupthandlung spielen. Irgendwann geht alles fließend ineinander über und die Wege der Personen kreuzen sich. Die Handlungsstränge laufen also zeitweise parallel und finden sich dann zusammen. Ein spannendes Konzept, was ich sehr gerne mag, aber mich auch manches Mal forderte. Man muss sich also alles sehr gut merken und am Ball bleiben. Ken Follett hat aber auch eine kleine Personenübersicht erstellt, auch wenn ich diese nicht brauchte. Der rote Faden ist natürlich Ned Willard und seine Familie. Ihn fand ich sehr sympathisch und sein Lebensweg ist einfach nur beeindruckend. Er ist eindeutig ein sehr intelligenter und strebsamer Mann, der sein Leben der Krone widmet. Und wenn wir schon bei der Krone sind kann man natürlich Elisabeth I. nicht ignorieren. Der Autor zeichnet hier ihr Leben und Wirken sehr gut nach, auch wenn es mir manchmal zu geschichtlich war. Überhaupt fand ich, dass dieser Roman manches mal eher einer Biographie der Königin und der Geschichte Englands glich, als Unterhaltung. Natürlich gibt es viel drumrum und viele Personen spielen eine Rolle, aber es geht um die Religionsfreiheit und dem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken. Es war beeindruckend, wie unterschiedlich das Handeln der einzelnen Charaktere hier war und wie stark sie bereit waren für ihren Glauben einzustehen. 

Dieser Roman ist großartig, wenn auch an menschen Stellen zu detailreich und langatmig. Man braucht definitiv Zeit und Ruhe, um die Gesamtheit zu erfassen und Ned Willard auf seinem Weg zu begleiten. Das Warten hat sich wirklich gelohnt und ich kann dem Autor nur Respekt zollen für dieses Werk.