Rezension

Umfassend, interessant und gut verständlich

Am Anfang war Gewalt - Mark Jones

Am Anfang war Gewalt
von Mark Jones

Dieses Buch beschäftigt sich intensiv mit der Gründungsphase der Weimarer Republik mit besonderem Blick auch auf die Revolution und deren Folgen, bzw auch der anschließenden Eskalation der Gewalt.

Auch wenn man durchaus ein wenig Vorwissen mitbringen sollte, um im politischen Bereich den Überblick zu behalten, wer wann wo und was getan oder geäußert hat, ist dieses Buch auch für den Laien gut zu verstehen.
Es ist ausgesprochen gut lesbar, absolut nicht trocken und verstaubt, sondern locker und einfach wie eine Erzählung zu lesen.
Was mir gut gefällt, ist die Art und Weise, wie Mark Jones die Ereignisse der Zeit auch in den europäischen Kontext stellt und ihre Bedeutung dafür auf eine klare und verständliche Weise erläutert.

Hauptaugenmerk des Buches liegt allerdings natürlich auf dem Forschungsschwerpunkt des Autors, der sich intensiv mit der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Gewalt und der politischen Kultur Deutschlandsa im frühen zwanzigsten Jahrhundert befasst. Mark Jones, einer der erfolgreichsten, jungen Historiker Irlands, der zur Zeit gerade als Research Fellow an der Freien Universität Berlin tätig ist, belegt in diesem Buch, dass und wie durch die Gewaltexzesse der Zeit während und nach der Revolution von 1918/19, die gesellschaftliche Basis für die Schrecken des Dritten Reichs geschaffen wurde.

Das Buch überzeugt durch seine umfassende Darstellung der Ereignisse und den gut verständlichen Schreibstil, der das Buch auch für Nicht-Geschichtsfreaks zu einer gut zu lesenden Lektüre werden lässt.