Rezension

Umsetzung nicht gelungen

Ein letzter Brief von dir - Juliet Ashton

Ein letzter Brief von dir
von Juliet Ashton

Bewertet mit 1.5 Sternen

Als Orla am Valentinstag einen Brief von ihrem Freund erhält, rechnet sie fest mit dem lang ersehnten Heiratsantrag. Doch bevor sie den Umschlag öffnen kann, kommt der schreckliche Anruf: Simon ist in London auf der Straße zusammengebrochen. Er ist tot. Orla steht unter Schock. Wie soll sie weiterleben ohne Sim? Und warum rät ihr sein bester Freund so eindringlich, die Valentinskarte nicht zu öffnen? Orla war doch Sims große Liebe. Und er ihre. Als Orla krank vor Kummer nach London reist, um mehr über Sims letzte Tage zu erfahren, wird ihr klar, wie wenig sie ihren Freund kannte. Und noch bevor sie die Valentinskarte öffnet und seine letzten Worte liest, ist sie selbst ein anderer Mensch geworden …

Meine Meinung: 
Ich finde, dass dieses Buch von Juliet Ashton einen allein durch das Cover einlädt es zu lesen. Ich glaube in jeder Buchhandlung würde ich nach diesem toll gestalteten Buch greifen. 
Die Idee in dieser Geschichte ist auch wirklich nicht schlecht. Orla liebt Sim und sie weiß einfach, dass seine Valentinskarte einen Heiratsantrag enthalten wird. Aber es kommt anders als sie denkt, denn Sim stirbt plötzlich. Und die Valentinskarte bleibt verschlossen.
An sich eine tolle Idee oder? Mich hat das im ersten Moment an "P.S. Ich liebe dich" erinnert und ich hab mir so sehr eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Tränen gewünscht. Aber ich bekam was völlig anderes. Nach ca 40% des Buches öffnet Orla die Valentinskarte. Zu der Zeit weiß man als Leser schon was drin steht. Es ist einfach die einzige Möglichkeit. Und genau das nimmt einem total die Spannung. Ich glaube es wäre besser gewesen, wenn entweder die Karte viel früher geöffnet worden wäre, dann wäre man nämlich ggf. noch überrascht worden, oder wenn die Andeutungen einfach subtiler gewesen wären. So war es echt die ganze Zeit der Wink mit dem RIESIGEN Zaunpfahl und nur Orla checkt es nicht. 

Für mich persönlich hätte nach dieser Offenbarung die Geschichte zu Ende sein müssen. Aber es folgten noch 60% des Buches. Meiner Meinung nach sind das völlig verschwendete Buchseiten. Ab da musste ich leider einfach sehr viel quer lesen, weil es sehr langatmig und vorallem langweilig wurde. Die Autorin baut ab dann unwichtige kleine Nebengeschichten über die Nebenfiguren ein, die einen nur am Lesen halten sollen. Ich hätte fast aufgegeben. Das Ende hat mich dann dazu leider gar nicht überzeugt. Die Auflösung fand ich zwar schon überraschend, aber zu der Zeit war die Spannung der Geschichte einfach schon total flöten gegangen. Dass das Buch dann noch mitten im Satz endet, ist für niemanden ein Segen und macht den Eindruck leider noch schlechter. 

Ich vergebe dennoch 2 Sterne, weil ich die Idee durchaus gelungen finde und ich glaube auch, dass man da wirklich was gutes draus machen könnte. Aber die Umsetzung hat mir einfach nicht gefallen. Ich finde, dass der Fokus falsch gelegt wurde. Außerdem ist irgendwie schade, dass Sim als Charakter sehr schlecht weg kommt. Seine Tagebucheinträge unterstützen das nur noch. Das finde ich etwas schade, weil man einfach nicht versteht, warum Orla ihn jemals lieben konnte. 

Fazit: 
Eine gute Idee leider schlecht umgesetzt. Als Leser weiß man sehr schnell was in der Valentinskarte steht, weil die Andeutungen sehr eindeutig sind. Ab dann wird die Geschichte durch Nebenstränge in die Länge gezogen. Das Ende lässt einen enttäuscht zurück. Ich vergebe dennoch 2 Sterne, weil die Idee gut ist, auch wenn sie schlecht umgesetzt wurde.