Rezension

Unbedingt lesen!

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 5 Sternen

Smita lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter unter menschenunwürdigen Bedingungen in Indien. Sie gehören zur Kaste der Unberührbaren und Smita´s einziger Wunsch ist es, ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Giulia lebt mit ihrer Familie in Palermo. Seit Generationen stellen sie hochwertige Perücken her. Als die Firma in finanzielle Probleme gerät und ihr Vater ausfällt, tritt die junge Frau in seine Fußstapfen und versucht die Firma zu retten. Sarah lebt mit ihren Kindern als erfolgreiche Anwältin in Kanada. Sie hat sich bis ganz nach oben gekämpft, muss aber erkennen, wie vergänglich dieser Erfolg ist, als sie selbst an Krebs erkrankt und dadurch eine soziale Ausgrenzung erlebt. 

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. So unterschiedlich die Frauen auch sind, konnte ich mich sofort mit jeder identifizieren und fühlte mich ihnen nahe. Laetitia Colombani beschreibt eindrucksvoll die Lebensumstände dieser drei völlig verschiedenen Frauen. Vor allem bei Smita fiel es mir manchmal schwer, das Beschriebene auszuhalten. Die Situation der Unberührbaren war mir so nicht bewusst. Durch das Buch bin ich in mir völlig unbekannte Welten eingetaucht und habe die Frauen mit ihren Sorgen und Problemen kennengelernt. 

Indem sie den Fokus komplett auf die Frauen legt und auf unnötige Schnörkel verzichtet, schafft es die Autorin, drei komplette Geschichten zu erzählen, die vor allem am Schluss ganz automatisch ineinandergreifen. Ich hätte gerne noch mehr über die starken Frauen erfahren und wie sich ihr Leben weiterentwickelt, wobei das Buch für mich trotzdem sehr gut endet und mir im Gedächtnis bleiben wird. 

Ich bin von diesem Buch begeistert und hoffe noch mehr von der Autorin zu lesen. Auch wenn das Jahr erst angefangen hat, gehört dieses Buch definitiv schon jetzt zu meinen Highlights. Gerade wenn man wenig Zeit zum Lesen hat, ist es dieses Buch absolut wert, die Zeit aufzuwenden, da es nicht unnötig in die Länge gezogen ist, sondern sich auf das Wesentliche konzentriert.