Rezension

Unbedingte Leseempfehlung.

The Sun is also a Star. - Nicola Yoon

The Sun is also a Star.
von Nicola Yoon

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

The sun is also a star ist im  März 2017 als gebundenes Buch bei Dressler, also in der Verlagsgruppe Oetinger, erschienen. Es wird ab 14 Jahren empfohlen und hat 400 Seiten. Einige von euch kennen Autorin Nicola Yoon vielleicht bereits durch ihr erstes Jugendbuch Du neben mir? Ich habe Du neben mir nicht gelesen, für mich war The sun is also a star mein erster Yoon.

Einen absoluten Blickfang bildet das Cover. Durch die auffälligen Farben schaut man sofort hin und ist durch die Kombination mit dem englischsprachigen Titel neugierig auf den Inhalt des Buches. Unterschiedlichste Erwartungen werden kreiert, es könnte ja quasi um alles Mögliche gehen!

Inhalt:

„Schicksalsfäden einer großen Liebe! Wie viele Dinge müssen geschehen, welche Zufälle passieren, damit sich die Wege zweier Menschen kreuzen? Als Daniel und Natasha in New York aufeinander treffen, verguckt er sich sofort in das jamaikanische Mädchen. Die zwei teilen einen Tag voller Gespräche über das Leben, ihren Platz darin und die Frage: Ist das zwischen uns Liebe? Doch ihr Schicksal scheint bereits festzustehen, denn Natasha soll noch am selben Abend abgeschoben werden.“ (Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Anders als Buchtrailer und Klappentext versprechen, ist The sun is also a star kein Buch, das lediglich die Geschichte zweier Teenager erzählt und auf kitschige Art und Weise die zwischen ihnen entstehende zarte Liebe beschreibt. NEIN, weit gefehlt. The sun is also a star ist so viel mehr. So aktuell, so wichtig und so gut!

The sun is also a star erzählt die Geschichte vieler Menschen, die einen Migrationshintergrund haben. Vieler Menschen, die derzeit in den USA leben und unter den momentanen Bedingungen dort zu leiden haben. Die Geschichte vieler Menschen, denen Abschiebung droht, denen täglich Rassismus begegnet und die mit ihrer Identität, ihren Wurzeln nicht im Reinen sein können, weil sie nirgendwo wirklich dazu gehören. Dieses Jugendbuch ist brandaktuell. Eigentlich steht die thematisierte Liebesgeschichte nur exemplarisch für das Leben so vieler Menschen. Ich habe während des Lesens einiges gelernt, viel geschmunzelt und auch viel nachgedacht. Dadurch konnte ich das Buch gar nicht weglegen und habe es an einem Tag praktisch aufgesogen.

The sun is also a star ist auf eine Art und Weise gestaltet, die mich beim bloßen Durchblättern zunächst gestört hat. Alle Kapitel sind unglaublich kurz. Für mich ist das normalerweise ein K.O.-Kriterium, ich wollte dem Buch aber eine Chance geben. Zum Glück habe ich das getan! Yoon schreibt die Geschichte zweier Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf. Korea, Jamaika, USA – drei Welten prallen aufeinander. Gleichzeitig verbindet Yoon aber auf eine so geschickte Art und Weise alles, was um die beiden Protagonisten herum geschieht, mit ihrer Geschichte – das ist unglaublich. Wir erfahren so viele Fakten und kleine Anekdoten über Personen, denen die beiden begegnen. Diese Anekdoten haben mich eigentlich am meisten fasziniert, ich wollte immer weiter lesen, um noch eine davon zu entdecken.

Ob den beiden Protagonisten eine Geschichte passiert ist, die tatsächlich so passieren könnte? Auf der einen Seite würde ich sofort nein sagen. Aber auf der anderen Seite schreibt Yoon eine realistische Geschichte, die nicht vorhersehbar ausgeht. Ja, so etwas könnte passieren. Ja, es gibt Zufälle und ja, wir sollten dieses Buch alle lesen. Denn The sun is also a star erzählt eine Geschichte über das Leben.

Fazit:

Unbedingte Leseempfehlung. Mich hat dieses Buch überrollt. Es ist so anders, als ich erwartet habe – und dabei so wichtig. The sun is also a star zeigt uns auf, dass wir mehr hinschauen müssen. Hinschauen, unter die Oberfläche der Dinge, denn nur dort verbirgt sich die Wahrheit.