Rezension

Unbeschreiblich schön

Just One Day - Gayle Forman

Just One Day
von Gayle Forman

Bewertet mit 5 Sternen

Gayle Forman „Just one day“

Worum geht es:

Es geht im kleineren Sinne um Shakespeare, im Größeren um das Erwachsenwerden, die erste große Liebe, darum mal aus den Alltagstrott zu fallen und darum, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den vorbereiteten zu nehmen, den man ohnehin gar nicht gehen möchte.

Allyson hat gerade die Highschool beendet und befindet sich auf einer Abschlussreise quer durch Europa bevor es darum geht, sich für ein College zu bewerben. Es ist der letzte Tag dieses organisierten Trips, aber der vorletzte bevor sich Allysons Leben auf einen Schlag verändert.
Ihr Leben ist streng durchorganisiert, der Urlaub mit den Eltern immer gleich und nie hat Allyson sich darüber beklagt. Sie ist strebsam und möchte das erreichen, was sich ihre Eltern für sie wünschen. Doch als sie in England auf Willem trifft hinterfragt sie mit einem Mal, die sonst so natürlichen Dinge in ihrem Leben. Denn Willem ist ganz anders. Er schauspielert für sein Leben gerne, lässt das Leben auf sich zukommen und entschließt sich auch des Öfteren einfach mal spontan zu sein. So auch seine Anfrage, ob sie nicht für einen Tag mit nach Paris kommen möchte. Und danach ist alles anders.

Cover:

Das Cover zeigt eine junge Frau sitzend von innen durch ein Fenster schauen, den Kopf auf die linke Hand gestützt, mit der rechten eine Tasse umfassend. Ihr Blick geht zum Buchrand, schaut somit den Betrachter nicht direkt an, sondern scheint außerhalb des Sichtfeldes etwas zu beobachten. Die Person soll wohl Allyson darstellen, denn sie hat die für sie kennzeichnende große und teure Armbanduhr, die sie von ihren Eltern zum Abschluss erhalten hat.
Die Farben sind verwaschen, durch eine Siegelung im Fenster leicht überdeckt und zum oberen Rand hin ist das Cover bis auf den Schriftzug mit Autor und Titel vollkommen weiß. Trotzdem hat es mich sehr angesprochen. Schlicht aber schön. Das einzige ist, dass der Name der Autorin ein wenig zu groß ist, der Titel ist viel zarter und passt damit mehr zu Cover. Aber im Großen und Ganzen ist es ein sehr gelungenes Cover.

Einschätzung:

Das Buch ist noch nicht auf Deutsch erschienen und obwohl ich in Englisch nicht so gut bin kann ich vor allem eins sagen. Es ist wundervoll.
Der Schreibstil der Autorin ist detailreich, aber nicht überladen. Die Umgebung war für mich jederzeit klar und deutlich zu erkennen und auch die Beschreibung der Personen kam nie zu kurz. Man konnte sie wirklich kennenlernen.
Allyson macht einen gewaltigen Wandel vom Anfang bis zum Ende durch. Der Leser darf sie durch die Ich-Perspektive begleiten und bekommt das ganze Ausmaß ihrer Gefühle mit.
Willem erscheint als bodenständiger und vor allem selbstständiger Mensch für die Hauptprotagonistin besonders zu sein. Er hat aber auch eine Seite an sich, von der er nicht viel erzählt und die dazu führt, dass Allyson nach diesem einen besonderen Tag vor einem schier unlösbaren Problem zu stehen scheint.
Zusätzlich zu der tollen Story habe ich auch ein bisschen was über Shakespeare gelernt, weil er doch immer wieder eine gewisse Rolle spielt. Sei es zu Beginn in England oder später in einen Kurs auf dem College, den Allyson belegt.
Schlussendlich, ich habe mitgefiebert, geweint (mindestens 1-mal) und trotz der englischen Sprache das Buch regelrecht verschlungen. So schnell habe ich noch nie ein englisches Buch gelesen. Mittlerweile steht die Fortsetzung „Just one year“ in meinem Regal (dieses Mal aus Willems Sicht) und wartet darauf gelesen zu werden.

Fazit:

Es ist ein wunderschönes Buch, über die Suche nach der eigenen Person, die Suche nach einer Wahrheit und einer großen Liebe, die bei alledem überhaupt nicht kitschig rüberkommt. Ich kann das Buch nur empfehlen, egal ob jung oder alt. Sicherlich spricht es vielleicht eher die 16 /17 Jährigen bis 30 Jährigen an, aber ich denke, dass dieses Buch jeder lesen kann. Es lohnt sich und selbst auf Englisch ist es sehr gut zu verstehen.