Rezension

Und täglich grüßt das Murmeltier - Für mich war das leider nichts...

Einfach. Liebe - Tammara Webber

Einfach. Liebe
von Tammara Webber

Inhalt
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Jacquelines Leben ändert sich nach einer fast verhängnisvollen Nacht. Als sie von einer Party nach Hause fahren will, wird sie auf dem Parkplatz von einem Betrunkenen bedrängt. Im letzten Moment wird sie von Lucas gerettet, ein Mitstudent, der ihr zuvor nie aufgefallen war. Auf dem Campus begegnen sie sich wieder und wieder, kann das Zufall sein? Mit der Zeit merkt Jacqueline, dass sie ihren Retter nicht mehr aus dem Kopf bekommt...

Mein Eindruck
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Ich dachte, "Einfach Liebe" wäre ein fluffiger, unterhaltsamer Liebesroman. Die Bewertungen zu dem Zeitpunkt waren richtig gut, hauptsächlich wurde über Lucas als Loveinterest geschwärmt. Zu Beginn war ich also noch richtig zuversichtlich, die Seiten flogen nur so dahin und meinem Lesevergnügen stand eigentlich nichts im Wege.

Bis der Plot voranschritt und ich jedes Verständnis für Hauptfigur Jacqueline verloren habe. Schon die Eingangsszene war dramatisch, nur mit Lucas Hilfe konnte sie ihrem Peiniger entwischen. Ihre Reaktion darauf, einfach nichts zu tun, habe ich schon kaum verstanden. Ich bin mir sehr sicher, dass es auch im amerikanischen Rechtssystem den strafbaren Versuch gibt. Man muss ein Delikt nicht vollenden, um bestraft zu werden. Vor allem dann, wenn es keine freiwillige Entscheidung war aufzuhören, sondern ein Dritter einschreiten musste. Jacqueline ist aber der Meinung, es wäre ja "nichts" passiert und überhaupt, vielleicht hat sie selbst noch Anlass gegeben.

Also wählt sie den Weg der Verdrängung und widmet sich anderen Dingen. Jacqueline und Lucas kommen sich im Unialltag Stück für Stück näher. Aber nicht nur das, sie hat schwer damit zu kämpfen eine verpatzte Arbeit nachzuholen und wird von einem attraktiven Tutor per E-Mail betreut. Eigentlich läuft alles wunderbar, bis sie vom selben Typen erneut bedrängt wird. Spätestens JETZT wäre doch der Zeitpunkt gekommen, zur Polizei zu gehen. Nein. Ein Selbstverteidigungskurs tut's schließlich genauso. Kopf -> Tisch.

Mit der Zeit ging mir Jacquelines "Kurzsichtigkeit" nur noch auf die Palme. Natürlich kommt sie nicht auf die Idee, dass der Täter auch anderen jungen Frauen nachstellen könnte. Nein, es geht nur um sie. Überhaupt kann sie kein Stück über den Tellerrand hinausblicken und erkennt die offensichtlichsten Dinge nicht. Besonders eine bestimmte Entwicklung wurde für mich dadurch ziemlich witzlos. Nein, leider konnte es auch die Liebesgeschichte nicht retten.

Fazit
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Jacquelines Geschichte erinnerte mich stark an "täglich grüßt das Murmeltier". Man sollte meinen, dass sie es irgendwann einmal lernt, Konsequenzen zu ziehen. Ich habe leider sehr lange vergeblich warten müssen und dabei die ganze Lust am Buch verloren. Bei der Rahmenhandlung konnte auch die Liebesgeschichte nichts mehr retten. Die Überraschung, die keine war, hat da auch nicht wirklich geholfen. Nein, dieses Buch hat mir nach seinem interessanten Start gar nicht mehr gefallen.