Rezension

unerwarteter Schreibstil, mitreißende Geschichte

Der Duft der Pfirsichblüte - Dagmar Trodler

Der Duft der Pfirsichblüte
von Dagmar Trodler

Bewertet mit 5 Sternen

Vom Titel her hätte ich hier einen netten, schnell zu lesenden Roman erwartet - also "leichte Kost". Wie es sich herausstellte, traf das dann weder auf den Schreibstil noch auf den Inhalt zu:

Die Geschichte spielt zur Amtszeit des Governor Macquarie in Sydney, Australien (also am Anfang des 19. Jahrhunderts) und begleitet die Geschichte es am Anfang 15jährigen Mädchens Penelope, die in London mit ihrer Mutter verurteilt wurde, dann zunächst auf einem Gefängnisschiff in Portsmouth lebte und schließlich nach Australien deportiert wurde, dort dann aber nach einigen Wirrungen doch noch zum Happy End kam (passend zu Titel und Cover). Geschickt wird die Politik des Governor und das Leben in der Sträflingskolonie aus Siedlersicht mit in die Geschichte eingewoben, da Penny noch als Sträfling nach einigen anderen Stationen als Magd in den Haushalt des Governor kommt.

Der Schreibstil ist der Zeit, in der die Geschichte spielt, angepasst. Dadurch las sich der Text für mich anfangs etwas sperrig, man gewöhnt sich aber schnell daran. Und die Geschichte selbst empfand ich unabhängig davon als sehr mitreißend.

Da ich den Roman als gründlich recherchiert empfand, kann ich ihn allen empfehlen, die mehr über die Schicksal von Deportierten und die Anfangszeit der weißen Besiedlung Australiens wissen wollen.