Rezension

Ungeahnte Gefühle

Wir zwei in fremden Galaxien - Kate Ling

Wir zwei in fremden Galaxien
von Kate Ling

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

Ich weiß, es sind Vögel, aber nur, weil man es mir gesagt hat.

Meinung

Nie das Meer sehen, den Wald riechen oder den Wind in den Haaren spüren, so sieht Serens Zukunft auf der Ventura aus, denn das Raumschiff hat ein Ziel und diese liegt noch über 200 Jahre entfernt. Um diese Mission erfolgreich zu beenden, müssen bestimmte Regeln eingehalten und Lebensweisen befolgt werden. Eine davon ist es, einen Bund mit dem zugeteilten Partner einzugehen und Kinder zu zeugen. Auch Seren steht kurz davor ihren Partner zu bekommen, doch dann trifft sie auf Dom und lernt Gefühle kennen, die sie nicht kannte. 

Geschrieben ist das Buch in der Ich-Form, der Schreibstil ist flüssig und angenehm, die Charaktere authentisch und die Seiten flogen nur dahin. Die Geschichte startet entspannt, man erfährt die Abläufe der Ventura. Auch die Beziehung zwischen Dom und Seren wächst mit der Geschichte im selben Tempo. Zuerst eher zaghaft und auf Abstand, später dann schweißen sie immer mehr zusammen und können nicht mehr ohne den jeweiligen anderen. Als es zu Konsequenzen für die Beiden kommt, versuchen viele Leute Seren Vernunft einzureden und sie an die Ordnung an Bord zu erinnern. Und egal welchen Punkt Seren anbringt, es wird überspielt, vertuscht oder gegen sie verwendet. Zwischendurch war die Blindheit und Ignoranz der anderen Menschen auf dem Schiff schwer zu schlucken und Serens Verzweiflung sprang auch auf mich über. 

Charaktere

Seren scheint wie jeder andere Bewohner der Ventura zu sein. Allerdings hegt sie Zweifel am System und dem Zuchtprogramm, findet sich mit ihrem Leben jedoch ab, bis sie eines Tages auf Dom trifft und ein ganz anderes Leben sieht. Eines voller Gefühle, Zuneigung und Liebe. Sie hat keine besonderen Talente und durch ihre „ist mir egal“ Haltung stößt sie des öfteren mit anderen an. Sie war mir schnell sympathisch, manchmal handelte sie jedoch wirklich riskant und eigensinnig, was mir missfiel.

Dom ist gefühlvoll und schnell mit dem Herzen bei einer Sache dabei, so scheint es zumindest. Er sorgt sich liebevoll um Seren, meist sogar etwas zu viel. Das auch er vom System nicht ganz überzeugt ist, wird schnell klar, doch wie viele andere, gibt er sich auch damit zufrieden, da es sich nicht lohnt dagegen anzukämpfen. 

Ezra ist der Sohn vom Captain und Serens ausgewählter Zuchtpartner. Mit seiner lässigen und zynischen Art stößt er besonders bei Seren auf Ablehnung, dabei gefällt ihm die Zuteilung ebenso wenig wie ihr. Allerdings versucht er das Beste daraus zu machen, gerade weil seine Mutter immer ein Auge auf ihn wirft. 

Fazit

Ich muss tatsächlich sagen, dass ich eher Ezra Fan war und bin. Dom war für mich in vielen Situationen einfach zu nichtssagend, zu ruhig. Zudem gefallen mir leicht zynische Charaktere einfach besser, solange es nicht übertrieben ist. Trotzdem war die Liebesgeschichte zwischen Dom und Seren einfach nur herzzerreißend und ich freue mich schon auf den nächsten Band und bin gespannt wie es wohl weitergeht. 4/5 Sternen