Rezension

Ungewöhnlich, aber gut

Reue - Sascha Berst-Frediani

Reue
von Sascha Berst-Frediani

Gewinner und Verlierer ...

Kurz zur Geschichte
(lt. Verlagsseite)
Ein Dorf in Deutschland. Sie – jung, hübsch und beruflich erfolgreich, ihr Ehemann – derb und eher schlicht. Dass er nur am Wochenende zu Hause ist, stört sie nicht. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn dieser Untermieter nicht wäre. Am Anfang spielt sie nur mit ihm. Aber die Versuchung ist zu groß. Und plötzlich ist es ernst. Doch als sie beschließt, die Karten auf den Tisch zu legen, ist einer tot und für die Wahrheit ist es zu spät. 

Meine Meinung
Erzählt wird die Geschichte eines Mordes, vom ersten Gedanken daran, das man ihn begehen könnte, bis zur eigentlichen Tat. Der Weg dahin kann ein extrem kurzer sein und man tut einfach, was man in diesem Moment fühlt und denkt, es muss sein, wenn nicht jetzt, wann dann? Sabine und Dieter Holzer leben eine Wochenendehe. Sie arbeitet im Ort bei der Bank und er ist von Montag-Freitag in der Kaserne. Das Paar kauft ein Haus und sie lassen Thomas, den Mieter der Wohnung unter ihnen weiter darin wohnen. Man ahnt schon was passieren könnte, Frau daheim, Mann unter der Woche weg, Mieter auch daheim. Dieser Umstand spricht sich im Dorf herum. Das kennt man an einigen Stellen auch aus dem wahren Leben. Die Nachbarn wissen immer mehr wie man selbst oder der liebe Gott. Sie sehen alles, sprechen hinter vorgehaltener Hand und dichten so manche Sensation hinzu. Der Beginn der Geschichte ist schon haarsträubend und bis zu einem gewissen Punkt hat mich der Autor im Ungewissen gelassen, wer nun von den beiden männlichen Hauptprotagonisten überlebt hat. In Rückblenden und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen die Menschen, die in der Geschichte vorkommen ihre Sicht der Dinge oder lassen mich als Leserin an ihren Gedanken teilhaben. Die recht kurzen Kapitel haben mich das Buch schnell lesen lassen und hinzu kam noch der Aspekt, das ich unbedingt wissen wollte, wie die ganze Tragödie nun aufgelöst wird. Über das Ende kann man streiten, ob es so einfach im wahren Leben wirklich sein könnte. Ich habe dazu meine eigene Meinung, aber es wird wohl vom Autor so gewollt sein. Zudem erlebt man eine Achterbahn der Gefühle, denn das Buch vereint fast alle Facetten die ein Mensch fühlen und erleben kann. Von Liebe und Hass, von Leben und Tod, von Glück und Pech, von Neid, Missgunst, Rache, Eifersucht und unbändiger Wut auf alles und jeden. 

Fazit
Durch die leichten Spannungselemente würde ich das Buch eher als Krimi einstufen und nicht als Roman. Erstaunlich das man so viele verschiedene Gefühle in 247 Seiten packen kann.