Rezension

Ungewöhnlich, leider nicht mein Fall...

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
von Ali Shaw

Bewertet mit 2 Sternen

Inhaltsangabe aus meiner Sicht

St. Hauda's Land ist ein merkwürdiger Ort. Kleine geflügelte Kreaturen, ein Wesen, dass alles in pures Weiß verwandelt und wundersame Feuerwerke auf dem Meer...und mittendrin Ida, die sich langsam Schritt für Schritt in Glas verwandelt.
Sie ist ein trauriges Mädchen, jedoch erobert sie Midas' Herz. Sein verkrampftes und steifes Herz....
Können sie zusammen das Rätsel ihrer gläsernen Füße lösen und schaffen sie es, das Glas aufzuhalten, bevor es komplett von Ida Besitz ergreift?

Art des Buches

Es ist ganz schön schwierig, dieses Buch in eine Schublade zu stecken. Es ist ein melancholisches Märchen, was aber doch eher einen "realen" Touch durch die Personen und deren Probleme bekommt.

Stil und Aufbau

Da kommen wir schon bei dem ersten Problem an - Mir fehlte Spannung. Der Stil war grandios! Wie Ali Shaw mit den Worten spielt, ist eine wahre Wonne! Ich kann mir aber vorstellen, dass es so einige geben wird, die damit Probleme haben werden, da man sich größtenteils sehr konzentrieren muss, um seinen Metaphern zu folgen. Er kann wahnsinnig gut mit Worten umgehen, nur leider keine Spannung erzeugen oder zumindest Interesse wecken, was den Protagonisten überhaupt passiert. Jedenfalls ging es mir so, dass ich nur Spaß an dem Buch hatte, weil ich mich in den Schreibstil verliebt habe - Der Inhalt war ganz weit weg und konnte mich nicht mitziehen. Vielleicht habe ich mich auch so von dem Inhalt distanziert, weil alles so deprimierend war. Es scheint so, als gäbe es in der Geschichte keinen Funken Hoffnung oder Freude.

Charaktere

Sehr, sehr merkwürdig...WIRKLICH sehr, sehr merkwürdig. Jede einzelne Person war total merkwürdig. Midas ist total in sich gekehrt, hat merkwürdige Gedankengänge und versteckt sich hinter seiner Kamera.
Er fotografiert lieber, anstatt zu leben.
Ida hat zwar so richtig das Leben genossen, doch dann verwandelt sie sich in Glas und wird auch zu einer merkwürdigen Person. Ihr seht schon, ich verwende sehr oft das Wort "merkwürdig", da ich meinen Eindruck wirklich nur so beschreiben kann. Nicht nur die beiden, sondern auch die Nebencharaktere hinterlassen bei mir diesen Eindruck. Auch am Ende des Buches blieb bei mir nur der Eindruck "MERKWÜRDIG".

Mein Senf dazu

"Das Mädchen mit den gläßernen Füßen" ist alles andere als Mainstream! Das ist ja auch nicht schlecht, aber wenn man als Leser jeglichen Bezug zu den Charakteren verliert und nicht das geringste Interesse an dem Verlauf der Geschichte besteht, dann hilft auch der schönste Schreibstil nicht mehr. Die Idee ist neu und klingt wahnsinnig toll, doch leider war das Endprodukt nicht überzeugend. Wer allerdings auf deprimierende Bücher steht und sich an einem wunderschönen Schreibstil erfreuen kann, der sollte es zumindest einmal versuchen. Ich wollte das Buch wirklich gerne haben, weil es so wunderschön ist und die Idee so grandios ist, aber leider hat es nicht gefunkt. :-(
 

Fazit

Leider fehlte die Spannung und der Bezug zu den Charakteren. Der Schreibstil ist wunderschön und anspruchsvoll! Mich konnte es nicht überzeugen, aber ich bin sicher, dass es da draußen sehr viele Liebhaber finden wird!