Rezension

Ungewöhnliche, traurige und auch witzige Lektüre

Oskar und die Dame in Rosa - Eric-Emmanuel Schmitt

Oskar und die Dame in Rosa
von Eric-Emmanuel Schmitt

Bewertet mit 4 Sternen

Ein krebskrankes Kind, das Briefe an Gott schreibt - wäre mir das Buch nicht so nachdrücklich ans Herz gelegt worden, hätte ich es wohl nie als Lektüre in Betracht gezogen, da ich ein missionierendes, deprimierendes Buch erwartet hätte. Aber so ist es nicht. "Oskar und die Dame in Rosa" liest sich locker und leicht, die Briefe, die der zehnjährige Oskar auf Empfehlung seiner Leih-Oma Rosa an Gott schreibt, sind kurzweilig, teilweise witzig (mir haben vor allem Oma Rosas Wrestling-/Catchergeschichten gefallen), oftmals auch tiefsinnig. Dem Autor gelingt es aber trotz aller Kurzweiligkeit, das Thema Krebs und Tod nicht zu verharmlosen. Das Themengebiet Gott und Glaube wird zwar gegen Ende immer stärker thematisiert, steht aber insgesamt nicht so extrem und offensichtlich im Mittelpunkt, wie ich gedacht hätte. Eine ungewöhnliche, kurze, gut lesbare Lektüre, der man aber auch Gelegenheit geben sollte, zu sacken.