Rezension

Ungewöhnlicher Start

HALF BAD - Das Dunkle in mir - Sally Green

HALF BAD - Das Dunkle in mir
von Sally Green

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Nathan ist ein Halbblut, seine Mutter war eine weiße Hexe, sein Vater ein schwarzer Hexer. Deswegen wird er von der Regierung seit seiner frühesten Kindheit beobachtet. Kaum einer außerhalb seiner Familie vertraut ihm und auch in seiner Familie wird er nicht nur geliebt, den manche geben ihm die Schuld an dem Tod seiner Mutter. So wächst er nicht nur in liebender Umgebung auf, sondern lernt auch die Abneigungen von Anfang an kennen. Kurz vor seinem 17. Geburtstag muss er sich entscheiden, beide Fraktionen, weiß und schwarz, jagen ihn und er weiß nicht, wohin er gehört. Er kennt seinen Vater nicht, aber er wünscht sich, dass er sein Vater währe.

Ich denke über das Buch:
Ich bekam das Buch über eine Leserunde bei Katze mit Buch, ich fand diesen Konflikt, schwarz und weiß in Nathan sehr interessant. Ich habe mich gefragt, was dies Autorin machen wird, mit diesem nicht mehr ganz gängigen Konflikt. 
Das Cover zeigt das Schwarze und das Weiße und ein Grau dazwischen, mit Blut in Wasser wurde ein Gesicht geschaffen, das mehr auf der schwarzen Seite liegt. Ich persönlich mag das Cover, aber ohne die Geschichte, versteht man das Bild nicht genau. 
Das Buch ist insgesamt in 6 Teile eingeteilt, jeder Teil beschäftigt sich mit einem anderen Abschnitt von Nathans Leben. Der erste Teil bildet die Gegenwart, dann kommt der Blick über seine gesamte Vergangenheit, der dritte Teil setzt an den Ersten an. Im vierten Teil bekommt Nathan seine Freiheit zuspüren, im vorletzten Teil lernt man einen Freund kennen und im letzten Teil wird Nathan 17.
Der erste Teil ist aus einer vollkommen ungewohnten Perspektive geschrieben und man wird in eine Szene hineingeworfen. Alles wird im 'Du' erzählt, man erfährt kaum etwas über Gefühle und Umstände, man muss die Szene, so wie sie ist, verstehen. Im Nachhinein kann man diesen ersten Teil als Prolog verstehen, er wirkt so und nach diesem Abschnitt wird auch alles im 'Ich' beschrieben. Trotzdem bleibt der Schreibstil für mich ungewohnt und erst über das Buch hinweg konnte ich mich an den Stil der Autorin gewöhnen.
Mir fiel es schwer in die Geschichte zu kommen, mir war Nathan lange unsympathisch und ich konnte nicht viel mit ihm anfangen, was wahrscheinlich an seinem Seelenzustand der Zerrissenheit lag. Sobald er eine Aufgabe hatte, wurde es für mich leichter dem Geschehen zu folgen, dann konnte ich die Geschichte eintauchen.
Die Übersicht, die man im zweiten Teil über Nathans Leben bekommt, ist sehr hilfreich, man kann ihn kennenlernen, erfährt etwas über seinen Hintergrund. Man kann versuchen ihn zu verstehen und denken, dass die ganzen Handlungen nur absurd sind, weil alles entweder Schwarz oder Weiß ist, es gibt nichts dazwischen. 
Jessica, die Schwester von Nathan muss dies immer wieder verdeutlichen und bildet ihn so verzerrt ab.
Nathan ist ein Protagonist, den man nicht so oft hat, er ist unsicher und weiß nicht, wohin er gehört, der Weiße Rat weiß ebenso nicht, wie er ihn behandeln soll und deswegen haben sie Angst. Diese Angst wirkt sich unglaublich stark auf Nathan aus, weil er so nicht normal aufwachsen kann und immer das Gefühl hat, etwas Böses zu sein, auch wenn er es nie wollte.
Nach dem Ende des Buches musste ich mich fragen, was das ganze eigentlich sollte. In seinem persönlichen Kampf kommt Nathan kaum weiter, nur ein Ding hat er gelernt. Ich frag mich, wie es im nächsten Band weitergeht, denn es muss weiter gehen.

Fazit:
Eine Geschichte über gegebenes Weiß und Schwarz und den Weg für etwas dazwischen. An den Schreibstil muss man sich gewöhnen und auch an den seltenen Protagonisten. Von mir bekommt die Geschichte 3 von 5 P wie Punkten.