Rezension

Unglaublich deprimierend

Dark Horses - Cecily Von Ziegesar

Dark Horses
von Cecily von Ziegesar

Bewertet mit 3.5 Sternen

Merritt versucht über den Tod ihrer Großmutter hinweg zu kommen doch sie schafft es einfach nicht. Sie war ihr Anker, ihr Halt und nun war sie wieder allein mit ihren Eltern. Da ihre Eltern sich nicht zu helfen wissen, schicken sie Merritt nach Good Fences, einem Therapiezentrum. Und dort lernt Merritt Red kennen. 
Dieses Pferd lässt niemanden an sich heran und doch scheint er auf sie gewartet zu haben. Sie verstehen einander und so entsteht eine ganz besondere Beziehung. Natürlich sieht sein Besitzer nur die Möglichkeit auf viel Geld und so geht es von Turnier zu Turnier...und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Das Cover finde ich großartig. Durch die beiden Gesichtshälften wird das Augenmerk auf beide gelenkt und man weiß direkt worauf man sich einlässt. Der Titel klingt düster und macht neugierig. Beides passt sehr gut zur Geschichte.

Der Anfang ist im Prinzip auch das Ende. Das heißt man weiß von Anfang an, worauf man zusteuert und dennoch ist es nicht langweilig. Man fragt sich die ganz Zeit, wie es dazu kommt. Was genau passiert ist. Und wie das ganze letztendlich ausgehen wird. Das ist schon sehr clever gemacht und hat meine Neugier angefacht.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Merritt und Red geschrieben. Dabei fand ich es vor allem faszinierend in die Gedanken des Pferdes abzutauchen. Dabei gefiel mir besonders wie seine Gefühle immer mal wieder durch Songtexte zum Ausdruck gebracht wurden. Eine tolle Idee!
Ansonsten muss ich gestehen das Red einfach nicht sympathisch ist. Ich habe zwar auch etwas Mitleid mit ihm gehabt aber ansonsten fand ich ihn sehr egoistisch und egozentrisch. Oft verhielt er sich wie ein Kind dem man das Lieblingsspielzeug weggenommen hat.
Tja und Merritt...puh. Dieses Mädchen ist die pure Traurigkeit. Jede Pore hat das zum Ausdruck gebracht. Sie ist verschlossen, in sich gekehrt und blockt jeden ab. Und ganz ehrlich wenn man ihre Eltern kennt, dann weiß man schnell warum sie so ist. Merritt fand ich sehr gut dargestellt. Ich finde sie sehr realistisch und man konnte ihre Gefühle regelrecht spüren. Ich habe mich so gefreut als es bei ihr Bergauf ging aber schnell wurde klar, die Geschichte hat es in sich. Ich meine natürlich kann das Leben grausam sein aber Merritt hat es hart getroffen. Mit diesem Eltern und dem Tod des einigen Menschen, der sie geliebt hat, hatte sie eigentlich genug zu ertragen aber dann ging es immer weiter. Jeder dem sie ihr Herz geöffnet hat, hat sie verloren. Das ist unglaublich deprimierend.
Ich meine das Buch hat dadurch unheimlich viel Fahrt aufgenommen und war durchweg spannend aber man dachte auch immer, schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen. Tja und dann blättert man um und Merritt, passiert das nächste Unglück. Einfach traurig und das hat mir auch ein bisschen das Buch kaputt gemacht. Ich habe kein Problem mit einem traurigen Ende denn nicht alle Geschichten können gut ausgehen aber dieses Buch hatte so viele traurige Elemente das ich mir einfach ein Happy-End gewünscht hätte. Und nicht nur das, Red und Merritt hätten es verdient. Denn so unsympathisch ich auch Red fand, auch er wollte nur geliebt werden und ich hätte mir für ihn eine andere Lösung erhofft. Von Merritt gar nicht erst zu reden. Denn am Ende hat man den Eindruck man ist bei ihr wieder am Anfang. Sie ist allein, traurig und verlassen. Wo ist das die Hoffnung?
Ein gutes Buch, was ein besseres Ende verdient hätte. Sehr schade!