Rezension

Unglaublich lustiges und cleveres Buch!

Die Känguru Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Von diesem Buch wurde von einem guten Freund von mir in den höchsten Tönen gesprochen und glücklicherweise wurde mir die komplette Trilogie (!) vom Ullstein-Verlag zur Verfügung gestellt, worüber ich mich hier noch einmal ausdrücklich bedanken möchte. Der Kumpel, von dem ich gesprochen habe, hat mir nämlich doch tatsächlich den kompletten "Ist dir klar...?"-Satz beigebracht, welchen ich immer noch in Rekordzeit aufsagen kann.

Mit dementsprechend hohen Erwartungen bin ich an 'Die Känguru-Chroniken' herangegangen und ob der Auftakt zu der Trilogie diese einhalten konnte, erfährst du in der folgenden Rezension. 

Gleich zu Beginn musste ich mich an die etwas andere Erzählweise gewöhnen, denn jedes Kapitel ist nur ca. drei Seiten lang und ist eher wie viele, kleine Sketche aufgebaut, die sich aneinanderreihen, als ein Buch, das eine fortlaufende Handlung erzählt. Dies ging aber relativ schnell und ich lebte mich gut ein, sodass dieser Punkt nicht ins Gewicht fällt. 

Die Sketche an sich sind unglaublich lustig und ich habe mich dabei ertappt, dass ich nicht nur schmunzelnd durch die Seiten geflogen bin, sondern auch laute Lacher hervorkamen. Dabei bedient sich der Autor an so vielen unterschiedlichen Facetten des Humors, dass diese Sketche über die fast dreihundert Seiten kein einziges Mal langweilig werden. 

Der Schreibstil des Autoren ist unbeschreiblich gut. Er schafft es, sich als 'König der Wortwitze' zu etablieren. Marc-Uwe Kling präsentiert uns ebenfalls Gedichte, die total lustig sind, und macht, während er aktiv in dem Buch das Buch schreibt, Witze darüber, indem er beispielsweise Anweisungen des Kängurus bekommt, das Tempus oder den Erzähler zu wechseln. Das ist in dem Kontext einfach zum Wegschmeißen, und ich finde es faszinierend, wie er so viele unterschiedliche Stilmittel der deutschen Literatur verwendet und daraus geniale Gags gestaltet.

Der Autor schafft sich in diesem Buch seine eigenen Grenzen und in diesen funktionieren seine Pointen einfach perfekt, weil auch einige Insider zustande kommen. 

Das Känguru etabliert sich als sympathisches, vorlautes Beuteltier, das alles sagt, was andere Menschen nur denken. Der Protagonist hingegen hat meiner Meinung nach nicht wirklich eine eigene Identität und keine eigenen Merkmale, an denen man ihn erkennen und ausmachen kann. Die beiden ergänzen sich zu einem charismatischen Team, die mega lustige Dialoge entstehen lassen können, und schneiden damit auch viele verschiedene politische Themen an, ohne dem Leser dabei zu sehr eine politische Meinung aufzudrücken. Jedoch wird jedes Thema nur die drei Seiten, die ein Kapitel hat, behandelt, und dann nicht wieder aufgegriffen. Das finde ich etwas schade, denn die zwar sehr amüsanten Dialoge stimmen auch zum Nachdenken an, aber dadurch, dass sie alle nacheinander abgefrühstückt werden, schaffe ich es als Leser nicht, mich mit den angesprochenen Themen auseinanderzusetzen. 

 

Fazit:

Um ehrlich zu sein, fällt es mir etwas schwer, 'Die Känguru-Chroniken' in Worten zu bewerten, aber ich glaube, ihr konntet erkennen, dass dieses Buch mich vollauf überzeugen konnte, und mir einige amüsante Lesestunden bereitet hat.