Rezension

Unglaublich spannende Fortsetzung

In weißer Stille - Inge Löhnig

In weißer Stille
von Inge Löhnig

Der zweite Fall für Konstantin Dühnfort. Er soll den Mord an einem pensionieren Kinderarzt aufklären, der auf brutale Weise verdursten musste. Zu erst widmet er sich natürlich den drei Kindern des Arztes – Albert, Bertram und Caroline - und dabei stößt er auf allerlei Geheimnisse, Intrigen und eine schreckliche Vergangenheit.

Inge Löhnig hat mit „In weißer Stille“ einen Krimi geschrieben, der einen von der ersten Seite an fesselt. Die Charaktere sind sehr authentisch, lebendig und real beschrieben und vor allem Babs, Alberts Frau, ist mit sehr ans Herz gewachsen. Sie durchlebt während der Ermittlungen ein großes Gefühlschaos und ist dabei trotzdem noch auf ihre Art und Weise total liebenswürdig. Eine starke Frau, die man bewundern muss. Die Spannung kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Als Leser wird man auf viele falsche Fährten gelockt und für mich war bis zum Schluss nicht klar, wer denn nun der wahre Täter ist. Geschickt eingefädelt, Frau Löhnig.

Liebenswert und einfach sympathisch ist auch Kommissar Dühnfort. In seinem Privatleben geht es drunter und drüber, die Beziehung zu Agnes, die im ersten Teil der Reihe gerade am erblühen ist, fängt leider schon an zu bröckeln und der Arme ist wieder mal alleine. Ohne diese privaten Einschübe wäre das Buch nicht das, was es ist. Sie lockern den Krimi auf und wirken für den Leser als kleiner „Feierabend“ von der Ermittlungsarbeit. Sehr schön finde ich als Münchnerin natürlich, dass der Krimi in meiner Stadt spielt und mir all die Plätze, an denen Dühnfort Spazieren geht, einkauft oder ein schnelles Essen zu sich nimmt, bekannt sind. Das verleiht dem Buch einen gewissen Charme und ich musste, wenn ich gerade die Sendlinger Straße entlang schlenderte oder auf dem Viktualienmarkt war, schon oft an Tino denken.

Fünf Sterne für einen sehr schönen Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen will, sobald man erst in ihn eingetaucht ist. Hut ab!