Rezension

Unheimlich, gefährlich, mysteriös

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 5 Sternen

 

„Palast der Finsternis“ klingt nicht nur nach einer geheimnisvollen Geschichte, sondern nimmt den Leser auch mit auf eine Reise in einen gefährlichen Palast, der die Besucher mit Fallen von sich fernhalten will. Ein Roman der auf ganzer Linie überzeugen kann und Spaß, Horror und immer wieder neue Wendungen bietet.

 

Fünf Jugendliche werden nach Frankreich eingeladen, um an einer Expedition in einem unterirdischen Palast teilzunehmen. Anouk ist ein Teil dieser Gruppe und fragt sich, was auf sie zukommt und wieso gerade sie ausgewählt wurde. Nachdem alle anfangs begeistert sind, kommen doch schnell Zweifel auf. Dann landen die fünf im Palast und müssen sich ungeahnten Gefahren stellen.

 

Die Protagonisten bestehen aus Will, Hayden, Jules, Lilly und der Ich-Erzählerin Anouk. Fünf Jugendliche, dessen Unterschiedlichkeit schon anfangs deutlich gemacht wird und zwischen denen oft Streitereien entstehen, welche die Stimmung dennoch auflockern können. Sie alle verbindet die Einladung zur Expedition des Palastes und die Frage, wieso insbesondere sie ausgewählt wurden. Mit den Personen erhalten die Dialoge eine Vielfalt, die der Langeweile vorbeugt. Als Leser mischt man sich unter die Gruppe, versucht Entscheidungen zu fällen und fiebert ständig mit.

 

Stefan Bachmanns Schreibstil ist grandios. Er schafft es einen vergangenen Handlungsstrang mit dem eigentlichen zu verbinden, ohne Verwirrung zu stiften und diese letztendlich kunstvoll auf ein Finale zusteuern zu lassen, welches nicht zu erwarten war. Der Roman lässt sich schnell und leicht lesen, wirkt aber nicht plump und geizt nicht mit aufwändigen Erklärungen und Fachbegriffen.

 

Ich bin leider überhaupt kein Fan von dieser Art der Gestaltung der Diogenes-Bücher. Es zeigt nur sehr reduziert die Einzigartigkeit eines Buchs. Gleiche Farbe des Umschlags und des breiten Rahmens auf der Vorderseite, gleiche Schriftart, gleiche Schriftgröße, nichts allzu Aufwendiges oder Originelles (und dafür 18€?). Positiv fällt der metallische Glanz des Coverbildes ins Auge. Vom Blickwinkel ist es abhängig, ob die Frau, die Schmetterlinge oder die Umgebung auffällt. Das Buch hätte eine schönere, harmonischere Gestaltung verdient.

 

Der Roman „Palast der Finsternis“ ist ein Buch, was es verdient öfter gelesen zu werden. Es steckt voller Geheimnisse und Gefahren, die man als Leser hautnah erleben kann. Es lässt sich nichts auszusetzen bzgl. des Stils, der Handlung o.Ä. Einzig und alleine die Gestaltung lässt zu wünschen übrig, da kann man aber drüber hinwegsehen.