Rezension

Unlogisch und an den Haaren herbeigezogen

Der Mann zwischen den Wänden - Emma Ångström

Der Mann zwischen den Wänden
von Emma Ångström

Beschreibung:
In einem Stockholmer Mehrfamilienhaus gehen äußerst seltsame Dinge vor sich. Eine Frau verschwindet spurlos. Zwei Wochen später wird ihre Leiche plötzlich im Flur ihrer Wohnung gefunden. Es ist einer der absonderlichsten Morde in der Geschichte der Stadt und es gibt keinen Hinweis auf den Täter. Erst die neunjährige Alva, die mit ihrer Familie erst seit Kurzem in dem Haus wohnt und übersinnliche Fähigkeiten hat, kommt dem Rätsel auf die Spur, das Ungeheuerliches zutage fördert…

Die Autorin:
Emma Ångström wurde 1982 geboren und stammt aus Västerås. Sie ist Journalistin und hat einen Masterabschluss in Architektur. Derzeit arbeitet sie als PR-Leiterin eines Architekturbüros in Stockholm. »Der Mann zwischen den Wänden« ist ihr zweiter Roman.

Meine Meinung:
Die neunjährige Alva zieht mit ihren beiden Schwestern und ihrer Mutter Vanja von einer Villa in ein Stockholmer Mehrfamilienhaus. Alva ist ein in sich gekehrtes Mädchen, das sich nach ihrer verstorbenen Großmutter sehnt und mit Paranormalen Phänomenen beschäftigt. Freunde hat sie keine.
Bald fühlt sie sich beobachtet, und als eine Frau verschwindet und dann ihre Leiche in der eigenen Wohnung wenig später aufgefunden wird, gerät der Ehemann in Verdacht. Doch niemand kommt darauf, dass ein "Geist" im Haus umgeht, ein Riese, der zwischen den Wänden lebt und die Mieter seit langer Zeit beobachtet.

Ich bin sehr zwiegespalten in Bezug auf die Geschichte. Einerseits fing sie so stark und gruselig an, andererseits wurde sie immer grotesker und unlogischer. Sowohl die Polizei blieb außen vor, und auch jede Mieteinheit scheint in diesem Buch blind und taub zu sein, und das über Jahre bzw. Jahrzehnte.
Spoiler werden ich definitiv vermeiden, aber so viel sei gesagt: Ich fand alles bei den Haaren herbeigezogen, der Mann zwischen den Wänden hatte so viel Glück, nicht erwischt zu werden, dass ich nur den Kopf schütteln konnte.
Ich staune oft, wie die Polizei in vielen Thrillern wegkommt. Da scheinen viele Autoren zu denken, dass sie nicht imstande sind, richtig zu ermitteln. Sie treten nach dem Mord kurz in Aktion und waren dann nicht mehr gesehen.

Ferner fand ich das Ende unglaubwürdig und völlig übertrieben. Auch wenn die Autorin damit überraschen und sich vielleicht absetzen wollte; meinen Nerv traf es nicht. Ganz im Gegenteil.
Auch das Übersinnliche, das in der Beschreibung des Buches angedeutet war, war rar gesät und undurchsichtig. Man hatte das Gefühl, dass vieles nicht zu Ende gedacht und erzählt war. Als fehlte etwas, das die Handlung vervollständigen würde.

Leider war "Der Mann zwischen den Wänden" nicht mein Fall. Zu unlogisch, zu viele Zufälle, zu viel Glück.

2 Sterne für den Auftakt.