Rezension

Unsere Helden in unserer Welt

Herausgelesen
von Kay Noa

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:
Das Cover des Buches gefällt mir persönlich gut. Es ist ansprechend durch die auffallende Farbgestaltung und spricht auf jeden Fall schon einmal die richtige Zielgruppe an, da man sich schon ein wenig unter der Geschichte vorstellen kann. 

Inhalt:
Prinzipiell fand ich die Grundidee der Geschichte nicht schlecht, auch wenn die Idee natürlich nichts Neues mehr ist, dass Buchfiguren in unserer Welt erscheinen. 
Die magischen Hintergründe dessen fand ich in "Herausgelesen" jedoch wirklich gut und ich fand es sehr spannend, Jos Ermittlungen in dieser Hinsicht zu verfolgen und die Geschehnisse im Untergrund aufzudecken. 
Die Autorin Kay Noa verknüpfte dies zusätzlich mit einer Liebesgeschichte, die einen erheblichen Teil des Buches ausmacht. Darin bestand auch mein erstes Problem, was ich mit der Geschichte hatte. Nicht, dass die Liebesgeschichte so bedeutend war, sondern dass sie mich dafür einfach nicht überzeugte. Aus meiner Sicht verliebte sich Jo so schnell bzw. gab sich diesem Tatsache mehr als fremden Mann so schnell hin, dass es für mich einfach nicht wirklich nachvollziehbar war. Deswegen wurde für mich die Liebesgeschichte leider nicht greifbar. 

Eine weitere Schwäche des Buches sehe ich einfach in logischen Sachen. Jo reagierte für mich so merkwürdig auf die Enthüllungen über die Schattenwelt. Einerseits kannte sie die mysteriöse SE Schatten nicht und auf der anderen Seite, akzeptierte sie nach meinem Empfinden jegliche magischen Geschehnisse sofort. Einige Situationen wurden für mich einfach unlogisch gelöst, was ich schade fand. 
Manchmal waren es mir persönlich auch zu viele Anspielungen auf andere Bücher, die ich leider nicht verstand. Ich als Bücherfreak bin durchaus belesen, doch konnte ich mir auf viele Dinge leider keinen Reim machen, weil ich die Bücher einfach nicht kannte. Dabei fand ich die Idee dahinter sehr cool.
Denn prinzipiell ist die Geschichte durchaus lesenswert und unterhaltsam. Man findet gut rein und bis zum Ende ist es von der Autorin spannend durchdacht. Auch wenn das Ende für mich ebenso in geringen Maße zu den unlogischen Geschehnissen gehört, macht es dennoch neugierig auf Jos Erlebnisse in Band 2. 

Charaktere:
Die Autorin stattete ihre Geschichte mit einer überschaubaren Anzahl an vielseitigen Charakteren ausgestattet. 
Ich persönlich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen und ihr Handeln größtenteils auch nachvollziehen. Einige Charaktere überzeugten da natürlich mehr als andere. Es wurde vielen Figuren Raum gegeben, dem Leser im Gedächtnis zu bleiben, weswegen mir viele sehr authentisch erschienen. Z.B. Jos Kollegen jeglicher Einheit, die Journalistin der Schattenwelt oder auch Saro und einige mehr. 
Aufgrund der inhaltlichen für mich unlogischen Stellen wurde ich mit Jo in vielen Situationen nicht so ganz warm, weil ich ihr Handeln einfach nicht nachvollziehen konnte! Also wirklich absolut nicht. Deswegen ist sie mir als Protagonistin etwas fad geblieben. 
Ein weiteres Manko ist für mich die Figur des Frodo. Er taucht nur in einer kurzen Sequenz auf, aber ist mir einfach im Gedächtnis geblieben, sodass ich es erwähnen muss. Wenn die Buchfiguren in unsere Welt geraten, sind sie vielleicht neben der Spur, aber sein Verhalten bzw. seine Ausdrucksweise hat für mich keinen Sinn gemacht. Er war nicht mit dem literarischen Frodo zu vereinbaren, was ich sehr schade fand. 

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir von den einzelnen Beurteilungspunkten am besten. Es ist ihr auf jeden Fall gelungen, mich mit ihrem flüssigen und leichten Stil abzuholen und mitzunehmen. 
Ich persönlich kam sehr gut mit der Geschichte voran und konnte mir gleichzeitig alles sehr gut vorstellen, wie es aus meiner Sicht auch spannend geschrieben war. 
Man verfolgt dabei Jo aus der personalen Erzählperspektive, was ich sehr passend und unterhaltsam fand, da man besonders zu ihr eine Verbindung herstellen konnte und es natürlich spannend war, mit ihr gemeinsam hinter die Hintergründe der merkwürdigen Geschehnisse zu kommen. 
In diesem Punkt konnte mich die Autorin auf jeden Fall überzeugen.

Fazit:
Mit "Herausgelesen" hat die Autorin Kay Noa unsere Lieblinge in unsere Welt geholt. Vielen beliebten Buchfiguren wurde hier auf abenteuerliche, interessante Weise eine Stimme gegeben. Abgerundet wird die Geschichte durch die mitreißende Hartnäckigkeit der Protoganistin Jo. Ihre Erlebnisse mit Saro und der magischen Welt konnten mich unterhalten, wenn auch nicht immer überzeugen und begeistern, da ich in einigen Punkten einiges an Potenzial nach oben sehe. Für mich war "Herausgelesen" eine solide, unterhaltsame Geschichte, aber leider nicht mehr.