Rezension

Unter Fremden und doch nicht allein

Unter Fremden - Jutta Profijt

Unter Fremden
von Jutta Profijt

 "Ich weiß, dass es Menschen gibt, denen es nicht gefällt, dass wir hier sind. Ich gehöre selbst dazu, wäre lieber daheim geblieben. aber alles Wollen hilft manchmal nicht."

 

Cover:

Das Cover ist in schwarz gehalten, darin ein senkrechter "Spalt" durch den ein Frauengesicht mit dunklen Augen schaut. Geheimnisvoll.

 

Inhalt:

Madiha ist aus ihrer Heimat Syrien geflüchtet und in einem Flüchtlingsheim in Deutschland gelandet. Dass sie es überhaupt so weit geschafft hat, verdankt sie Harun. Er vertraut ihr den Schlüssel zu seinem Spind an - und verschwindet kurz darauf. Madiha holt seine Sachen aus dem Spind und macht sich auf die Suche nach ihm, denn sie ist sich sicher, dass ihm etwas zugestoßen ist.

Gleich darauf wird eine Brandbombe auf das Heim geworfen und landet genau in Madihas Zimmer. Zufall?

 

Obwohl sie durch eine alte Hüftverletzung eingeschränkt ist, hört sie nicht auf zu suchen und gerät bald in große Gefahr...

Wie es mir dabei ging:

Ich war mir selbst nicht so ganz sicher, was ich erwarte. Eine traurige Fluchtgeschichte? Einen packenden Krimi? Das Buch hatte das alles und noch mehr.

Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Man spürte richtig die Entwicklung der jungen Syrerin, die sich, um den Mann, der ihr auf der Flucht so oft geholfen hat, aufzuspüren, immer weiter aus der gewohnten Umgebung wagt.

Eindringlich wird vom Alltag in der Unterkunft erzählt, dem Zwang, untätig zu sein, fremdbestimmt, sich nicht selbst kochen können, von freundlichen und weniger netten Kontakten zu den Stadtbewohnern ohne dabei rührselig zu wirken.

Madiha gibt nicht auf, kämpft sich immer weiter durch und begibt sich schließlich in größte Gefahr. Die letzten Kapitel flogen nur so dahin, es blieb spannend und überraschend bis zu letzten Seite!