Rezension

Unter meinen Erwartungen

Sieben Tage voller Wunder - Dani Atkins

Sieben Tage voller Wunder
von Dani Atkins

Bewertet mit 2 Sternen

Dani Atkins ist ein Garant für große Emotionen, Überraschungen und Gänsehaut. So habe ich ihre anderen Bücher stets empfunden und dabei zig Taschentücher voll geheult, weil sie mich allesamt sehr berührt haben. Umso gespannter war ich natürlich auf "Sieben Tage voller Wunder". Als ich das Buch in der Hand hielt, war ich zuerst etwas enttäuscht, da ich es nicht gewohnt bin, dass die Werke der Autorin so dünn sind und ich einfach nicht wollte, dass mein Vergnügen von so kurzer Dauer sein würde. Zu dem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, dass sich bei diesem Exemplar leider absolut kein Lesevergnügen einstellen würde.
Wie gewohnt flott wird der Leser in die Geschichte geworfen und lernt erst einmal die betrogene Hannah kennen. Diese ist gerade bei ihrer Schwester in Amerika zu Besuch, um sich ihren Ärger und ihre Trauer um ihren Freund Gunnar Luft zu machen und sich gleichzeitig ein paar Streicheleinheiten zu holen. Die Reaktion der Protagonistin erschien mir logisch, wirklich warm bin ich mit ihr jedoch weder zu Beginn, noch im Laufe der Geschichte geworden.
Ich hatte schon die ganze Zeit so eine Vorahnung, wie sich alles entwickeln würde. Was es mit Logan und ihrer Begegnung auf sich haben könnte und wie das Ende aussehen würde. Meine Ahnung wurde fast in der Gänze bestätigt, was mich noch ein bisschen enttäuschter zurück gelassen hat, als ich sowieso schon war. Warum meine Erwartungen nicht erfüllt werden und Dani Atkins nicht an ihre starken vergangenen Werke anknüpfen konnte ist leicht erklärt: Mir fehlte die Leichtigkeit, mit der die Autorin sonst erzählte. 

»"Du hast gesagt, dass du von keinem großen Nutzen bist, wenn es ums Überleben in der Wildnis geht, aber mir war vom ersten Moment an klar, dass du die geborene Kämpferin bist, Hannah."«
Zitat aus: "Sieben Tage voller Wunder"

Diese Tiefe, die sie ihren Geschichten gegeben, das Leben, was sie ihren gesamten Figuren eingehaucht hat. Die großen Emotionen, die einen als Leser plötzlich und unvermittelt tief in der Seele getroffen und einen umgehauen haben. All das ist in ihrem neuesten Roman leider überhaupt nicht vorhanden. Selbst bei einem so kurzen Buch zogen sich die Seiten in die Länge, weil nichts passierte. Ich erinnerte mich sehr an Tom Hanks, der in "Cast Away" "Feuer gemacht hat" und war nicht nur gelangweilt vom weiteren Verlauf, sondern auch zusehends von Hannah, die nur am Jammern gewesen ist und mich mit ihrer Naivität mehr als einmal auf die Palme gebracht hat.
Ich hatte die Hoffnung, dass Logan vielleicht noch das Ruder rumreißen, mir ans Herz wachsen würde, aber auch er war mir zu glatt. Was bei Hannah zu wenig funktionierte, war mir bei Logan zu viel. Er ist perfekt, was mir im Allgemeinen schon viel zu suspekt ist. Denn gibt es wirklich einen absolut perfekten Menschen?! Nein. Wo Logan überzeichnet wurde, hat mir diese Farbe bei Hannah gefehlt. Besonders ihre Emotionen hätten mich weit mehr interessiert, als ihre "Ich kann nichts alleine-Haltung".
Selbst das Ende konnte mich nicht gnädig stimmen, denn das war zusätzlich auch noch viel zu überspitzt und an den Haaren herbeigezogen. Die Botschaft, die Dani Atkins mit ihrem Roman übermitteln möchte in allen Ehren, aber so wie sie umgesetzt wurde, hat es mir im Allgemeinen leider überhaupt nicht gefallen.

Fazit:
"Sieben Tage voller Wunder" ist der erste Roman der Autorin, der mich absolut enttäuscht hat. Die Geschichte hatte so viel Potenzial, konnte mich aber zu keiner Zeit so richtig packen, oder gar berühren. Ich muss leider sagen, dass mich das Schicksal rund um Hannah und Logan sogar so kalt gelassen hat, wie der Schnee, der zu der Zeit, als die Geschichte spielt, gelegen hat.
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