Rezension

Unterhaltsam

Die Canterbury Schwestern - Kim Wright

Die Canterbury Schwestern
von Kim Wright

Der Roman "Die Canterbury Schwestern" von Kim Wright, veröffentlicht Mai 2016 durch den Ullstein Verlag, handelt von Che de Milan, welche ihre Mutter verloren hat und von ihrem Freund verlassen wurde, einer Weinkritikerin, die den letzten Wunsch ihrer Mutter, nach Canterbury zu pilgern, auch als Anlass für mehr Distanz und Selbstkritik nutzt.

Während dieser Pilgerschaft, welche Che mit anderen Frauen einer Gruppe unternimmt, erzählt jede Teilnehmerin ihre "eigene" Geschichte. Als Vorbild nehmen sie Chaucers Pilger von den "Canterbury Tales". Äquivalent soll eine Geschichte durch Abstimmung gewinnen und der Erzähler ein Essen spendiert bekommen. Die Pilgerinnen werden in den 5 Tagen miteinander vertrauter und erhalten in der Kathedrale den Segen.

Wright hatte sich eine moderne Version der "Canterbury Tales" vorgenommen und meiner Meinung nach gut umgesetzt. Die Charaktere der Pilgerinnen sind fast alle Stereotypen, was in der Realität eigentlich nicht vorkommt, aber für viele Auseinandersetzungen sorgt. Che ist sehr real, aber für den Leser distanziert. Sie berichtet und beschreibt alles, nur selten zeigt sich ihr wahres Gemüt. Die Geschichten der Pilgerinnen sind mein persönlicher Höhepunkt des Romans. Der Anfang war ein wenig holprig und sehr geplant. Das offene Ende ist für mich positiv wie negativ. Es lässt Platz für Interpretation.

Das Cover wie auch der Klappentext sind sehr schön und harmonisch gestaltet. Das Interview mit der Autorin und die zusätzlichen Informationen sind sehr hilfreich und teilweise notwendig.

Ein empfehlenswerter Roman für Frauen wie auch Männer jeden Alters. Besonders für Kinder von Hippie-Eltern. Für Zwischendurch gut geeignet dank der vielen Einzelgeschichten.