Rezension

Unterhaltsam, aber eher mittelmäßig.

Das Highheel-Project - Velvett D. Black

Das Highheel-Project
von Velvett D. Black

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht es?

Das High-Heel-Project Jettes größter Alptraum wird wahr: Ihre kleine Schwester heiratet. Sofort steht für die etwas ungeschickte Wahlpariserin fest, dass sie sich beim Besuch ihres Heimatdorfes den Eindruck eines perfekten Lebens erzeugen muss. Dafür fehlt ihr nur noch das Auftreten, der perfekte Job und nicht zu vergessen der Traummann. Doch um Beides steht es gerade in Jettes Leben nicht sonderlich gut. Bewaffnet mit einer To-do-Liste und Highheels startet sie, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Zasa, die Aktion: High-Heel-Project. Als dann Jettes Ex-Freund auftaucht sieht sie sich gerettet, doch die Probleme fangen gerade erst an.

Meine Meinung

Bevor ich anfange, mich über die Schwächen dieses Buches auszulassen, muss ich sagen, dass auch schon die Inhaltsangabe nicht ganz treffend ist und einen falschen Eindruck vermittelt. Der Exfreund spielt hier eigentlich gar keine so große Rolle wie angedeutet und streng genommen gerät auch die To-do-Liste immer mehr in den Hintergrund... Aber gut, ich möchte da jetzt mal nicht zu viel verraten.

Was mich vor allem an dem Buch gestört hat, war die Tatsache, dass immer wieder Widersprüche auftauchen. So könnte der Typ mit dem Grinsen voller Selbstvertrauen ja mal etwas mehr Selbstvertrauen haben oder so ist der Typ, mit dem sie sich nichts Langfristiges vorstellen kann, ja eigentlich der perfekte Freund. Hä?
In der ersten Sekunde ist Mike auch noch der Kerl, der alle anderen aussticht und in der zweiten kann er seinen Konkurrenten auf einmal nicht mehr das Wasser reichen. Das war irgendwie ein ziemliches Hin und Her.

Der zweite Kritikpunkt war für mich, ACHTUNG MINISPOILER: dass anscheinend die gesamte Männerwelt auf Jette stand. Auf einmal wollte jeder etwas von ihr - selbst ihr Kollege, den man nur am Rande kennenlernt und bei dem es auch nur angedeutet wird. Aber musste das sein?!
SPOILER ENDE

Über diese beiden Tatsachen hätte ich vielleicht noch großzügig hinwegsehen können, wenn das Ende nicht so unrealistisch und ja, kitschig!, gewesen wäre, wo Jette doch noch behauptet hatte, keine "Kitschfee" zu sein. Ja, gut... Der Kitsch war sogar noch erträglich, wobei ich ihn auch irgendwie erwartet habe, aber sorry, das ging mir alles viel zu schnell.

ACHTUNG SPOILER
Die beiden kannten sich doch viel zu wenig, um sich auf den letzten Seiten Liebesgeständnisse um die Ohren zu hauen. Wie oft haben sie sich getroffen? Dreimal? Hier hätte man vielleicht noch ein paar Seiten drauflegen können...
SPOILER ENDE

Leider bleibt auch noch eine Frage offen: Was ist jetzt mit Mike & Rambo?

Aber auch, wenn ich dieses Buch ganz schön in der Luft zerrissen habe, so habe ich auch noch Positives zu sagen:
Trotz oben genannter Schwachstellen ist das Buch echt unterhaltsam.
Es zeichnet sich durch Humor, amüsante Szenen, die ich noch in keinem anderen Buch angetroffen habe, und angenehme Charaktere aus, die "Das High-Heel-Project" doch noch lesenswert machen. :) Lasst euch durch meine Kritik nicht abschrecken und wagt selber einen Versuch. Verschwendete Zeit ist es meiner Meinung nach nämlich nicht.

So, abschließend entschuldige ich mich für die beiden Spoiler, die ich mir leider nicht verkneifen konnte, und gebe dem Buch alles in allem 3 Sterne. :)