Rezension

Unterhaltsam aber wenig Gefühle

Kein Sommer ohne Liebe
von Mary Kay Andrews

Bewertet mit 3 Sternen

Liebe, Sonne und ein Dorf unter Palmen, so lockt die Text Rückseite des neuen Buches von Mary Kay Andrews. Kein Sommer ohne Liebe auf dem Buchcover, das lädt direkt zum Träumen am Strand ein. Sehr schönes Cover gefällt mir wirklich gut. Ob mir der Inhalt auch so gefällt, das wird sich zeigen.

Greer ist als Location Scout unterwegs für die besten Kinofilme. An Floridas Golfküste entdeckt sie das Fischerdorf Cypress Key. Den perfekten Drehort wie es aussieht. Leider ist der Bürgermeister überhaupt nicht begeistert vom Anmarsch der Filmcrew. Von dem Gedanken das Kasino für eine spektakuläre Filmszene zu sprengen will er nichts wissen, das Kasino soll stehen bleiben. Wie kann Greer ihn umstimmen? Sie hat einen Job zu vertreten. 

Die Dreharbeiten laufen an und es gibt ständig ein auf und ab. Die Arbeiten am Set laufen drüber und drunter. Wir haben den durchgeknallten Hauptdarsteller Kregg, ein Muttersöhnchen, dann den öfter betrunkenen Drehbuchautor, der trotz Drehbeginn das Buch noch nicht fertig hat. Einen Bürgermeister der mit Greer das Bett so schnell teilt, um dann am nächsten Morgen schon wieder Funkstille einzuleiten. Greer ist nach dem Liebesspiel einfach abgehauen. Wir haben einen Regisseur Bryce Levy der viel rum brüllt und ohne Greer ganz arm aussehen würde. Er ist mir nicht sympathisch. Allie die Tochter von Ebs Bruder Jared ist ein Lichtblick im Buch. Der Vater von Greer ist mir sehr sympathisch, wie er um die Liebe seiner Tochter kämpft. 

Greer hat alle Hände voll zu tun und zückt immer das Scheckbuch um die Einwohner des Dorfes zufrieden zu stellen. Überhaupt kommt sie mir vor, als sei sie die Produktionschefin. Es kann doch nicht sein, dass ein Locationscout sich um alles kümmern muss, etwas übertrieben schien mir auch die Sache mit den schmutzigen Miettoiletten. Sie kommt kaum zum Schlafen und verliebt sich in einen Kerl, der nichts von ihr wissen will, so denkt sie zumindest. 

Was mir in diesem Buch fehlt, ich vermisse große Gefühle. Die Geschichte ist eigentlich unterhaltsam, wird aber dem Buchtitel nicht gerecht. Wenigstens an manchen stellen doch etwas Humor, ich hab viel gelacht. Die Romantik kommt viel zu kurz. Es heißt doch kein Sommer ohne Liebe. In der sich anbahnenden Beziehung zwischen Greer und Eb gab es 2 Nächte und die waren total ohne Pfeffer. Keine Spannung, kein Tiefgang, ich hatte mir da sehr viel mehr erwartet. Und dann kurz danach schnell den Heiratsantrag machen, wie kitschig ist das denn? 

Der Schreibstil ist flüssig und an wenigen Stellen auch spannend, dort wo Greer ihren Vater auf der dunklen Landstraße mit Allie suchen geht. Das Ende war dann für alle versöhnlich, wenn ich mir auch die Person Vanessa gerne noch etwas mehr zum Ende hin gewünscht hätte. 

Nun war es mein erstes Buch von dieser Autorin. Es hat mich nicht vom Hocker gerissen, so als leichte Sommer Lektüre nebenher kann ich es trotzdem noch empfehlen.