Rezension

Unterhaltsam, habe mir aber mehr erwartet

Throne of Glass - Die Erwählte - Sarah J. Maas

Throne of Glass - Die Erwählte
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Jahr lang musste die Assassinin Celaena Sardothien in den Salzminen von Endovier ihre Taten büßen. Doch schließlich bietet ihr Prinz Dorian eine Chance, den Minen zu entkommen - indem sie der Champion des Königs wird, um diesem dann einige Jahre zu dienen, kann sie ihre Freiheit wieder erlangen. Sie muss sich davor noch gegen 23 Männer durchsetzen, die ebenfalls um diesen Titel kämpfen. Während der Zeit der Wettkämpfe werden jedoch immer wieder Teilnehmer tot im Schloss aufgefunden, alle auf grauenvolle Weise ermordet... Was lauert im Schloss, und wer ist überhaupt noch sicher?
 

Das Buch ist rund 500 Seiten lang und in 55 Kapitel eingeteilt; zusätzlich gibt es in meiner Ausgabe bereits eine Leseprobe des zweiten Bandes. Die Schriftgröße ist recht gewöhnlich, Absätze sind auch gut gesetzt, also sehr angenehm für die Augen und daher leicht zu lesen. Die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben, und meistens beschreibt es Celaenas Erlebnisse, nur selten werden die Eindrücke anderer umschrieben.

Ich hatte bisher Teil 1 von "Celaena's Geschichte" gelesen, und wusste, das Celaena durch und durch selbstbewusst ist, und auch ein wenig arrogant. Aber als ich anfing, das Buch zu lesen, war ich echt genervt von ihr. Natürlich, sie war ein Jahr in den Minen Edoviers eingesperrt, aber ihre Art von Zynismus ging mir echt auf den Keks, weil es so klischeehaft ist und keine Tiefe hat. Klar, als assassinin hat sie einiges drauf, aber ständig liest ma nur davon, wie sie sie nicht alle mit bloßen Händen umbringen könnte. Vielleicht kann sie das ja, aber im Endeffekt merkt man davon gar nichts. Doch mit der Zeit entwickelt sie sich weiter und verliert diese zynische Seite, stattdessen entwickelt sich ein sympathischer Sarkasmus.
Mit der Zeit nehmen die beiden Männer, die sie anfangs verachtet hat - Kronprinz Dorian und der Anführer der Königsgarde, Chaol - einen immer wichtigeren Platz in ihrem Alltag ein. Und man merkt, dass sie sich immer mehr in den gutaussehenden Dorian verliebt, welcher natürlich ihre Gefühle erwidert, auch wenn er es nicht zugeben will, denn sie ist ja eine Mörderin.
Hätten wir da nur nicht Chaol, der sich ebenfalls in das wunderschöne Mädchen verliebt hat, obwohl er sich weigert, sich das selbst einzugestehen. Diese Dreiecksbeziehung war recht vorhersehbar, aber ich glaube, dass da noch ein Twist entstehen könnte.
Was mir sehr gut gefallen hat, sind aber die Beschreibungen, da man sich alles nahezu perfekt vorstellen kann, und man direkt ein Bild von der Szenerie im Kopf hat. Auch die Ausdrücke sind hier sehr gut gewählt und manche habe ich mir auch aufgeschrieben, da ich sie richtig gut fand.
Des Weiteren war der Fantasy-Part ganz gut und die interessanten Ideen wurden passend umgesetzt. Da man ja nicht weiß, wer oder was im Schloss lauert, konnte man mitraten, und das war ziemlich interessant. Mehr möchte ich dazu jedoch nicht sagen, da ich dann spoilern würde.

 

Fazit

Auch wenn ich zuerst ein wenig skeptisch war, haben sich die Charaktere auf ihre eigene Art zu sympathischen Protagonisten/Antagonisten entwickelt. Trotz guter Ideen hätte ich mir jedoch erwartet, dass manche Dinge nicht so vorhersehbar waren, beispielsweise das Liebesdreieck. Insgesamt fand ich das Buch okay, und auch wen die Spannung eher mittelmäßig ist, war es doch irgendwie unterhaltsam.Manchmal hätte man sich jedoch ein paar Seiten sparen können. Die Geschichte hat definitiv Potenzial, und ich werde mal den nächsten Band lesen, um zu sehen, wie es weitergeht.