Rezension

Unterhaltsam, opulent, süffig

Das Geheimnis der Muse - Jessie Burton

Das Geheimnis der Muse
von Jessie Burton

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Zeitstränge, zwei junge Frauen, die durch eine geheimnisvolles Gemälde verbunden sind, machen diesen hervorragenden Roman aus.

In Andalusien 1936 treffen die begabte Malerin Olivia Schloss und der Revolutionär Isaac Robles aufeinander. Kunst, Begierde und Rebellion stürzen die beiden in unaufhaltsame Ereignisse.

Im London der 60er Jahre taucht ein Bild auf, das Isaac Robles zugeschrieben wird. Die junge Odelle, seit einigen Jahren aus Trindad ausgewandert, hat einen Job als Schreibkraft beim Skelton Institute of Art. Schreiben ist ihre Passion Ihre charismatische Chefin fördert und fordert sie. Bald ist Odelle der Anziehungskraft des Bildes und dessen Vergangenheit erlegen.

Dieses hat mich von Anfang an mitgerissen. Mit großer Sympathie für ihre (vor allem weiblichen) Figuren nimmt die Autorin den Leser mit auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit. Mit großer Begeisterung zur Kunst in Zeiten des Umbruchs beschreibt sie ein Lebensgefühl voller Kraft und Leidenschaft. Nicht nur um das besagte Gemälde rankt sich ein Geheimnis, auch um die Protagonistinnen. Gelungen verknüpft die Autorin die Zeitebenen, bis sich ein großes Ganzes ergibt.

Das Geheimnis der Muse ist ein Unterhaltungsroman der besten Sorte, opulent, süffig, aber niemals belanglos. Ein herrlicher Schmöker, der einen nur so durch die Zeilen fliegen lässt.