Rezension

unterhaltsam, tiefsinnig, lesenswert

Die gute Tochter
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Samanthas (Sam) und Charlotte (Charlie) Quinn sind Schwestern. Ihr Vater, der als Provinzanwalt bei der Auswahl seiner Mandanten keine Freunde im Ort macht. Obwohl ein Brandanschlag ihr Zuhause und ihr sämtliches Hab und Gut vernichtet, lässt ihr Vater sich nicht von seiner Einstellung abbringen. Denn die besagt, dass auch der Schuldigste einen engagierten Verteidiger und einen fairen Prozess verdient. Als dann aber bei einem erneuten Anschlag seine Frau erschossen wird, Sam nit den Auswirkungen eines Kopfschusses zu kämpfen hat und Charly ein Trauma erlebt, bricht die Familie auseinander…

Auch in diesem Thriller gelingt es Karin Slaughter wieder die Charaktere anschaulich zu schildern. Wobei ich sagen muss, dass mir die meist rätselhaften Äußerungen des Vaters am Anfang nicht so gelegen haben. Erst im Laufe der Geschichte habe ich trotz seiner kryptischen Äußerungen sein wahres Wesen, seine Liebe zu den Töchtern erkannt.

Die Erzählweise der Autorin finde ich immer wieder erfrischend, denn die ist zum Teil ironisch und verleitet zum Schmunzeln. Wenn sie z.B. ein altes Haus mit „tristes Denkmal für die Zeit vor zugelassenen Architekten und Baugenehmigungen“ beschreibt. Gerade dies macht das Lesen abwechslungsreich.

Die Verwicklungen, die sich aus nicht angesprochenen Gefühlen ergeben und die trotzdem die Liebe und dem Schutz der Kinder dienen sollen sind hier wunderbar über einen Zeitraum von 20 Jahren mit viel psychologischem Geschick beschrieben. Wer nun mit „Die gute Tochter“ gemeint ist, sollte jeder Leser selbst entscheiden. Ich habe mir dazu eine Meinung gebildet. Von mir erhält dieses Buch 4 wohlverdiente Lese-Sterne.