Rezension

Unterhaltsame Geschichte in märchenhafter Kulisse, die noch detaillierter hätte sein können

Aschenkindel - Das wahre Märchen - Halo Summer

Aschenkindel - Das wahre Märchen
von Halo Summer

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Jedes Mädchen wäre dankbar, auf den Ball des Kronprinzen gehen zu dürfen. Schließlich will er sich dort eine Braut aussuchen. Doch Claerie Farnflee ist nicht wie andere Mädchen. Lieber bewohnt sie ein muffiges Turmzimmer, schuftet wie eine Dienstmagd und erträgt die Launen ihrer Stiefmutter, als sich an einen dahergelaufenen Prinzen zu ketten. So denkt sie – bis zu dem Tag, an dem sie im Verbotenen Wald einen Fremden trifft, der ihre Vorsätze ins Wanken bringt“

 

Gestaltung

Ich liebe die Farben des Covers! Sie sind warm und lassen das Cover so aussehen, als würde das Mädchen einem Licht entgegenblicken. Die Art, wie das Mädchen dasteht, finde ich etwas verkrampft und unnatürlich. Vor allem die Position wie sie ihre Schultern hält sieht doch sehr unbequem und unnatürlich aus. Ich frage mich auch, warum sie so steht, denn niemand würde seine Arme ohne Grund so seltsam nach vorne biegen. Das Kleid, das das Mädchen trägt, gefällt mir, denn es greift die Geschichte auf und vermittelt gleichzeitig den märchenhaften Charakter des Buches.

 

Meine Meinung

Ich mag Bücher, in denen ein leichter Märchenflair zu spüren ist und nachdem eine Freundin von „Aschenkindel“ so begeistert war, war ich sehr gespannt, wie mir die Geschichte gefallen würde. Der Gewinner des Kindle Storyteller Awards 2016 hat mich nicht enttäuscht und diesen Preis zurecht verdient! Die Geschichte von Claerie alias Aschenkindel hat mich gut unterhalten und sie ließ sich schnell verschlingen! Dieses Buch ist eine schöne zeitweilige Lektüre, die man gut zwischendurch zur Entspannung lesen kann, denn die Geschichte ist angenehm und schnell zu lesen, da sie unkompliziert ist. Ich konnte die Handlung vollkommen genießen, ohne dass ich mich ständig konzentrieren und aufpassen musste. So ist sie die perfekte Ablenkung vom Alltag!

 

Zudem gefiel mir die Welt, in die das Buch mich entführt hat, sehr gut. Sie versprüht einen märchenhaften Charme und erinnerte mich beim Lesen oftmals an die Geschichte von Aschenputtel. Gleichzeitig hat Autorin Halo Summer dem Setting aber auch eine besondere (Fantasy-)Note verpasst, denn in der Welt von Protagonistin Claerie gibt es nicht nur Prinzen, Schlösser und Feste, sondern auch einen düsteren, gefährlichen Wald samt Vampiren und anderen interessanten Fantasywesen! Auch den Aufbau der Städte bzw. Königsländer fand ich sehr interessant, denn es gibt einen Kaiser, der große Landesteile regiert und nur wenige unabhängige Königreiche (so wie das Land, in dem die Protagonistin lebt). Mir hat die Welt wirklich gut gefallen, allerdings hätte ich gerne (gerade weil mir die Idee dieses Settings so gefiel) mehr über sie erfahren. Es wird zwar immer wieder angeschnitten, wie die Welt aussieht und was es alles in ihr für Wesen gibt, aber genauer beschrieben wird dies leider nicht. Eine Karte des Landes hätte ich auch sehr toll gefunden.

 

Super fand ich auch Claeries trockenen Humor am Anfang der Geschichte! „Aschenkindel“ wird aus der Perspektive von Claerie erzählt und diese spart nicht an bissigen Kommentaren über ihre Stiefmutter, Stiefschwestern oder ihre eher unfähige gute Fee, die ihr eigentlich helfen soll. Dies hat mich zu Beginn der Geschichte oftmals zum Lachen oder mindestens zum breit Grinsen gebracht. Leider hat Claeries Humor mit dem Handlungsverlauf etwas nachgelassen. Im Verlauf der Geschichte lernt sie einen geheimnisvollen Fremden kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Später auf dem Ball des Prinzen, der eine Ehefrau sucht, weckt ausgerechnet Claerie das Interesse des Thronfolgers. So steht sie zwischen zwei Männern.

 

Ich bin normalerweise skeptisch gegenüber Dreiecksgeschichten, aber hier fand ich sie in Ordnung, denn Claerie ist nicht die Sorte Frau, die unschlüssig zwischen beiden Männern hin und her schwankt. Sie hat sich sehr früh für einen der beiden entschieden und bleibt auch bei diesem Entschluss. Dies fand ich super, denn so hebt die Protagonistin sich vom Rest der Mädchen-in-Dreiecksgeschichten ab. Etwas seltsam fand ich allerdings das Verhalten der beiden Männer, denn sowohl Prinz als auch Fremder haben sich sofort in Claerie verliebt und in so hohen Tönen von ihr gesprochen, obwohl sie sie noch nicht wirklich kannten. Dieses „Claerie in den Himmel loben“ der Beiden hat mich schon gestört, denn sie haben sie wie eine Heilige dargestellt, so als habe sie keinerlei Fehler. Selbst Claeries Schimpferei über ihre Stiefmutter und -schwestern wurde dann auf einmal in ein positives Licht gerückt, sodass die Protagonistin als ein Mensch ohne Fehler dargestellt wurde.

 

Ich mochte Claerie wirklich, denn sie war sehr sympathisch (nicht nur wegen ihrer lustigen Kommentare). Sie ist taff, selbstständig und nicht auf den Kopf gefallen. Claerie weiß sich zu helfen und auch anzupacken. Die anpreisenden Worte der Männer gar haben mir Claerie zu perfekt dargestellt und erscheinen lassen und so mein Bild von der Protagonistin etwas gestört. Aber nun gut, vielleicht haben die Männer dies auch nur gesagt, um Claerie zu umgarnen…

 

Fazit

Wer auf der Suche nach einer lustigen, unterhaltsamen Liebesgeschichte für zwischen durch ist, der wird bei „Aschekindel“ sicherlich fündig werden. Dieses Buch ist angehaucht mit einem märchenhaften Flair und ich habe es wirklich gerne und sehr schnell gelesen. Die Welt von „Aschenkindel“ mit ihren Fantasywesen und Märchenaspekten hat mir richtig gut gefallen, sodass ich mir gewünscht hätte, dass sie noch detaillierter beschrieben worden wäre. Aufgrund der lustigen Kommentare der sehr sympathischen Protagonistin hatte ich zudem oftmals ein Lachen im Gesicht!

4 von 5 Sternen!

 

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