Rezension

Unterhaltsame literarische Aufarbeitung des Stromkrieges Ende des 19. Jahrhunderts

Die letzten Tage der Nacht - Graham Moore

Die letzten Tage der Nacht
von Graham Moore

Bewertet mit 5 Sternen

Der Inhalt von Graham Moores "Die letzten Tage der Nacht" hört sich zunächst etwas dröge an: Patentstreitigkeiten und der Stromkrieg Ende des 19. Jahrhunderts. Umgesetzt ist das aber fantastisch, was das Buch zu überaus lesenswerter Literatur macht.

Zusammen mit dem jungen Anwalt Paul Cravath, der Sängerin Agnes Huntington und den Erfindern Thomas Edison, George Westinghouse und Nikola Tesla erlebt der Leser den sogenannten Stromkrieg, der rund um die Glühbirne und Gleich- und Wechselstrom Ende des 19. Jahrhunderts in den USA stattfand. Vorallem die Charaktere Paul Cravath, Agnes Huntington und Nikola Tesla sind liebevoll gezeichnet und größtenteils sympathisch. Überraschende Wendungen führen immer wieder dazu, dass die Geschichte spannend bleibt und nicht in juristischen oder wissenschaftlichen Details untergeht.

Auch Leser, die wenig Kenntnisse in Technik- und amerikanischer Geschichte haben, können der Geschichte gut folgen - die Frage, was tatsächlich so passiert ist und was der Fantasie des Autors entspringt, sollte man meiner Meinung nach aber hinten an stellen und die gut erzählte Geschichte einfach genießen. In seinem Nachwort legt der Autor dann ausführlich dar, wo er den tatsächlichen Ereignissen folgt und wo er dichterische Freiheit hat walten lassen.