Rezension

Unterhaltsamer Roman im schönen Cornwall

Sommerhaus zum Glück - Anne Sanders

Sommerhaus zum Glück
von Anne Sanders

Bewertet mit 4 Sternen

Elodie Hoffmann verlässt ihre Heimat Frankfurt, um in St. Ives in Cornwall einen Neuanfang zu wagen.
Sie hatte eine Beziehung mit ihrem Chef, der jedoch verheiratet ist. Als Elodie die Beziehung beendet und fristlos kündigt, bietet er ihr viel Geld für einen Neuanfang an.
Davon kauft Elodie ungesehen ein altes B&B in St. Ives, das sie zu ihrem neuen Zuhause und ihrer Zukunft machen will.
Vor Ort angekommen, stellt Elodie schnell fest, dass das Haus wohl lange leer stand und in seinem aktuellen Zustand nicht bewohnbar und schon gar nicht an Gäste zu vermieten ist.
So mietet sie sich im Hotel ein und schmiedet Pläne für die Renovierung ihres B&B.
Im Café Kennard’s Kitchen lernt sie Helen, die Besitzerin, kennen und auch die schon etwas ältere Brandy Cole.
Beide sind ihr eine große Hilfe und können ihr Tipps geben, wen sie bezüglich der handwerklichen Arbeiten ansprechen kann, so dass die Renovierung schon bald beginnen kann. Leider läuft nicht alles so glatt, wie Elodie sich das vorgestellt hat, denn das alte Cottage hält so einige Überraschungen für sie bereit.
Ebenfalls in ihrem Hotel wohnt Tom de la Chaux, der in St. Ives einen Coffeshop eröffnet. Zunächst zeigt er sich sehr mürrisch, später wird er aber eine große Hilfe für Elodie.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Elodie und ihrem Neuanfang in Cornwall über mehrere Monate. Dabei wählt sie einen interessanten Schreibstil, denn sie lässt Elodie ihren Teil in der Ich-Form erzählen. Aber ebenfalls in der Ich-Form erzählt Helen ihre Geschichte und wird so eigentlich zur zweiten Hauptprotagonistin. Denn auch Helen hat einiges zu erzählen. Da ist einmal ihre Sichtweise auf Elodie und zum anderen ihre eigenen Sorgen. Ihre Ehe scheint nach 25 Jahren in einer Sackgasse zu stecken und die beiden pubertierenden Kinder machen es auch nicht eben leichter.
Die beiden Sichtweisen werden abwechselnd erzählt und die Kapitel sind entsprechend überschrieben, so dass es keine Verwechslung gibt.
Das bringt uns beide Protagonistinnen näher und wir erfahren viel über deren Gefühlsleben und ihre Gedankenwelt.
Dazu kommt die lebensfrohe Brandy, die mit ihrer Lebensweisheit beiden Freundinnen immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Da kommt es auch öfter zu humorvollen Momenten.
Alle Protagonisten waren lebensnah beschrieben und wirkten auf mich glaubhaft. Helens Geschichte hat mich fast noch mehr gefesselt als Elodies, denn ich konnte gut mit Helen mitfühlen und habe sie für ihren Kampf um ihre Liebe und ihre Ehe bewundert.
Bei Elodie war doch einiges ein bisschen vorhersehbar, sowohl was die Renovierung des B&B angeht als auch ihre Beziehung zu Tom. Das hat mir aber nicht das Lesevergnügen verdorben, denn etliche kleine Nebenschauplätze und Überraschungen sorgen hier für Abwechslung.

Das Städtchen St. Ives in Cornwall bietet eine wunderschöne Kulisse für diese Geschichte und die Autorin beschreibt die Örtlichkeiten und das Leben dort sehr detail- und bildreich, so dass es auf mich lebendig wirkt und für eine schöne Wohlfühlatmosphäre sorgt. Während des Sommers kam bei mir auch ein bisschen Urlaubsfeeling und die Lust auf eine Reise nach Cornwall auf.

„Sommerhaus zum Glück“ ist ein unterhaltsamer Roman über drei unterschiedliche und starke Frauen, Freundschaften und die verschiedenen Facetten der Liebe, der mich gut unterhalten und mir schöne Lesestunden im herrlichen Cornwall bereitet hat!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

Leseprobe

 

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