Rezension

unterhaltsamer Schmöker

Clara und die Granny-Nannys - Tania Krätschmar

Clara und die Granny-Nannys
von Tania Krätschmar

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Nicht mehr jung, aber noch lange nicht alt – und jetzt? Als Granny-Nannys durchstarten, natürlich! Suse, Karen und die verwitwete Hanni werden von Agenturbetreiberin Clara Behrens nach Berlin vermittelt. Sechs Tage in der Woche mit schlecht erzogenen Gasteltern, Kindern und Hunden, dazu noch jede Menge skurriler Katastrophen in der winterlichen Hauptstadt, an denen sie glatt scheitern könnten … wären da nicht ihre regelmäßigen Montagstreffen im Café Maiwald! Denn ehrliche Geständnisse aus dem Jetzt und Früher werden für Suse, Karen und Hanni zum Beginn einer wunderbaren Freundschaft …

Die drei Protagonistinnen des Romans, Hanni Wiesinger (59), Karen Parotat (63) und Suse Hartema (54), sind drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.  Während die ehemalige Lehrerin Karen eine eher toughe Person ist und auch Suse auf den Leser recht entscheidungsfreudig wirkt, ist Hanni das „grenge“ naive Hausfrauchen vom Lande.  Alle drei Personen werden in meinen Augen überspitzt dargestellt, bilden aber zusammen mit ihren ebenso überspitzt beschriebenen Gastfamilien dadurch eine sehr interessante Einheit.

Alle drei bewerben sich in den neu gegründeten Granny Agentur von Clara Behrens und werden in Gastfamilien vermittelt, die ebenfalls sehr unterschiedlich sind und ebenso wie die drei Protagonistinnen ziemlich übertrieben wirken. Es ist keine einzige Konstellation dabei, die man als halbwegs “normal” bezeichnen könnte. Hanni landet bei einer erfolgreichen Hausbootverkäuferin, die ständig beruflich unterwegs ist und deren  12 jährige Zwillingssöhne nichts als Computer, Handy und Pizza im Kopf haben. Suse hat mit ihrem Nanny Kind  fast gar keinen Kontakt und muss in dem neu gegründeten Restaurant des Vaters als  billige Köchin arbeiten, wo selbst Gänse für den Martins Abend aus Kostengründen selbst gerupft werden,  Karen hat es auch nicht leicht mit ihrer reichen amerikanischen Familie, in der eigentlich so gar nichts richtig läuft, weil der Vater ein Verhältnis hat und nur selten zu Hause ist.

Der Schreibstil ist wie auch in den anderen Romanen sehr flüssig, wunderbar lesbar und anschaulich geschrieben. Gerade wegen der manchmal etwas überspitzt beschriebenen Situationen ist die Geschichte amüsant und witzig.