Rezension

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Unterhaltsames Zwischenspiel

Der Herr des Turmes - Anthony Ryan

Der Herr des Turmes
von Anthony Ryan

Bewertet mit 4 Sternen

Lange habe ich auf die Versetzung von Das Lied des Blutes gewartet. Und was soll ich sagen: Alles anders und doch wieder nicht und ein typischer 2. Teil. 
Wenn wir im ersten Band miterleben dürfen wie Vaelin al Sorna aufwächst und seine ersten Prüfungen besteht steigen wir jetzt wieder mitten in die Geschichte ein. 
Ein großes Manko seit einiger Zeit bei den mehrbändigen Reihen vn Klett-Cotta ist, dass es keine Kurzzusammenfassung zu Beginn des Buches gibt. Früher fand sich so etwas auf den ersten Seiten. Gerade wenn man nicht alle Bände direkt hintereinander weglassen kann habe ich dies immer sehr begrüßt um die Erinnerung aufzufrischen ohne noch einmal das ganze Buch lesen zu müssen. 
Wir steigen also mit Vaelin mitten in die Story ein und lernen sehr schnell Reva, eine neue Protagonistin kennen, da sich ihre Wege kreuzen. Stehen sich im ersten Moment Feinde gegenüber, so ändert sich die Beziehung im Laufe der Zeit und es entsteht nicht nur eine zweckgebundene Freundschaft, sondern eine richtige Partnerschaft aus der beide Seiten profitieren. 
Vaselins Reise geht weiter zu seiner Halbschwester, welche er offiziell anerkennen lassen möchte. Da er sich dazu aber wieder zu erkenne geben muss geht König Malcis auch direkt hin und bereut ihn mit einem neuen Amt, nämlich des Turmherren der Nordlande. Während sich Vaelin nun in den Norden aufmacht geht Reva ihren eigenen Weg. 
Gleichzeitig verfolgen wir,  was aus dem todgeglaubten Frentis geworden ist, welcher an eine mit unheimlichen Zauberkräften ausgestattete Assassinin gebunden ist. Diese beginnt sich systematisch durch das Lad zu morden ohne ihm den großen Plan der dahinter steckt zu verraten. 
Die letzte im Bunde aus deren Sicht die Geschichte weitererzählt wird ist Prinzessin Myrna. Zunächst noch auf Botschaftermission bei den Lohakim, macht sie sich nach Erledigung ihrer Mission, und dem schließen neuer Bündnisse und Freundschaften wieder auf den Weg in die Heimat. 
Kaum kommt Myrna wieder zu Hause an gibt es auch das erste Zusammentreffen. Die Volarianer fallen in den Königslanden ein und ermorden alle die irgendeinen Anspruch auf de nThron erheben könnten. Nur Myrna entkommt im Flammen mehr. Anführerin dieses Mordkommandos ist die Zauberin mit Frentis, die im Kampf allerdings umkommt, weshalb Frentis wieder befreit ist. 
Die Grüppchen mischen sich neu und während Frentis mit einem Teil von Myrna neuen Freunden im Wald erbitterten Widerstand gegen die Eroberer leistet, erlebt Myrna Abenteuer auf hoher See,welche sie schließlich zu den Piraten treibt. 
Vaelin geht in der Zeit seinen Aufgaben als Herr des Nordturm nach. wird er zunächst noch sehr feindselig empfangen, so schaut er es wieder die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nachdem er sich einen Teil des Vertrauens erarbeitet hat erfährt er vom Fall der Königslande und stellt eine Arme zusammen, welche sich auf den Weg macht die Feinde zurückzuschlagen. 
Inzwischen hat Reva ihr Geburtsrecht in der Stadt Alltor angetreten, die nächste von den Volarianern belagerte Stadt. Dort führt sie den Wiederstand an und wird so als Erbin des Erzfürsten zu einer Galionsfigur für die kämpfende Bevölkerung. 
Am Ende treffen sich alle zur erbitterten Schlacht in Alltor. 
Der Herr des Turmes Mistfür mich ein typischer 2. Band. Am Ende verbleibt ein offenes Ende, wie zu erwarten war. Lust auf mehr macht es auf jeden Fall, da der Schreibstil wieder mal sehr angenehm und flüssig ist. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz und man leidet oft genug mit. Der Roman profitiert nicht mehr von dem langsamen Aufbau der Geschichte. Man steigt mitten hinein und entweder man schwimmt mi oder man hat während des Lesen die komplette Zeit ein Problem sich einzufinden. Letztendlich wirkt alles wie ein Zwischenspiel. All Handlungen scheinen nur auf ein großes Ende hinzuwirken, dessen Ausmass man aber noch nicht im Entferntesten erahnen kann. Zwar gibt es einen nette Showdown in Alltor, aber so wirklich überraschend ist bis auf Vaelins Ende nichts. 
Trotzdem hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und es bleibt eine Empfehle von mir. Man sollte es aber auf jeden Fall als Teil einer Trilogie betrachten. Ich bin gespannt, ob der große Wurf mit dem 3. Band gelingt, Das Potential ist auf jeden Fall dafür da. Es könnte aber auch alles in den üblichen Fantasysumpf abgleiten. Die Weichen dafür sind mit Band 2 noch nicht eindeutig gestellt. Band 1 lässt einen aber definitiv an einen geniale Abschluss einen.