Rezension

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Unterhaltung mit 2 Stolpersteinen

Super Sarah - Willkommen im Club der Superhelden - A. B. Saddlewick

Super Sarah - Willkommen im Club der Superhelden
von A. B. Saddlewick

Bewertet mit 4 Sternen

Super Sarah ist der Tollpatsch der Familie und leidet sehr unter ihren Unzulänglichkeiten. Als sie einen Schwimmwettbewerb überraschend gewinnt gerät sie an eine Super Helden AG, die davon überzeugt ist, dass auch Sarah Superkräfte besitzt. Erst bei einer bedrohlichen Mission stellt sich heraus, was Sarah wirklich kann. Insgesamt hat das Buch einen witzigen, flüssigen Schreibstil, den auch Kinder sicher genießen werden. Sarah ist eine sympathische Figur , mit der man sich leicht identifizieren kann. Auch die Idee, bewusst auf eine Mädchen-Heldin zu setzen, gefällt mir gut. Die Autorin tummelt sich souverän mit den Lesern in der fantasievollen Heldenwelt und es macht Spaß ihren konsequenten Ideen und den feinen Details zu folgen. Die Kapitel werden mit ganz interessanten Zitaten eingeleitet, die zwar wenig mit den Kapiteln zu tun haben, aber teils sogar philosophisch anmuten.
Zwei Stolpersteine hat der Roman, die ich zumindest als Erwachsene wahrnehmen, auch wenn es die jungen Leser nicht stören mag:
1. Der böseste der Superhelden trägt den Namen Tsunami und droht etliche Menschenleben in den Tod zu reißen. Ich war an dieser Stelle, sagen wir mal irritiert, da natürlich verschiedene Bilder von realen Tsunamis immer noch präsent sind und ich diese Parallele in einem heiteren Kinderbuch unpassend finde.
2. Es stellt sich heraus, dass Sarahs Superkraft das spiegeln der Kräfte der anderen Helden ist. Die Idee finde ich grundsätzlich sehr pfiffig und diese Superkraft mag auch wirklich hilfreich sein, aber ich war wirklich enttäuscht. Gerade Sarah, die von Selbstzweifeln geplagt ist, wie sie sicher einige Leser bei sich selbst kennen, hätte ich eine sehr individuelle Kraft und Stärke gewünscht, die aus ihr herauskommt. Vielleicht ist das zu pädagogisch, aber junge Mädchen, die nur das Spiegeln, was die Außenwelt in sie hineinproduziert gibt es in der realen Welt schon genug.
Insgesamt ein heiterer Lesespaß, der auf Fortsetzung hoffen lässt, wenn man dem Buch keine pädagogische Wirkung beimessen möchte.