Rezension

unterirdisch schlecht, unlogisch und verquast

Die Stille vor dem Tod - Cody McFadyen

Die Stille vor dem Tod
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 1 Sternen

Seit Jahren warten die Fans auf die Fortsetzung der Reihe und dann wird einem dieses Machwerk vorgesetzt - unglaublich!

Doch der Reihe nach... Smoky und ihr Team sind aufgrund einer Umstrukturierung nicht mehr nur für die Bösen in LA zuständig sondern überall und so fliegen sie zu einem Tatort nach Denver Colorado. In einer Nacht wurden in einer Straße drei Familien abgeschlachtet, zur Schau gestellt und an einem Tatort steht eine Botschaft für Smoky an der Wand "Komm und lerne, Smoky Barrett". Doch damit nicht genug, denn auf dem Weg zum nächsten Tatort bricht der Wahnsinn aus...

Das Buch ist in drei Teile untergliedert und die möchte ich hier einzeln beschreiben.

1. Geburt
Der Anfang ist rasant, hart, ein Thiller im wahren Sinn des Wortes. Smoky, obwohl im achten Monat schwanger, ermittelt und sie und ihr Team werfen sich die Bälle zu. Unerwartete Wendungen und unverhülltes Grauen kennzeichnen diesen ersten Teil - Ein typische Cody McFadyen.

2. Stille
Ab hier wird es ziemlich ungewöhnlich, zuerst werden seitenlang Artikel aus Tageszeitungen und von Blogs zitiert, dann träumt Smoky vor sich hin und es folgen Botschaften der Täter aus dem Internet. Nebenbei muss noch der Seelenstriptease von Smoky ertragen werden, die sich um sich, ihre Familie, ihren neugeborenen Sohn Christopher und das komplette Leid der Welt sorgt. Sie hat sich in panischer Angst an unbekanntem Ort verkrochen und ermittelt nicht. Es ist sterbenslangweilig, total verquast und nicht zielführend. Es passt auch nicht zu der Smoky die wir kennen und lieben, keine Ahnung ob Mr. McFadyen sich hier dem Mainstream anpassen wollte oder einen Ghostwriter engagiert hat.

3. Ansprache
Dies sollte eigentlich der Showdown sein, das Team ist wieder beisammen und fliegt zurück nach Denver um endlich zu ermitteln und die Täter zu fassen.

Leider bleibt die Logik komplett auf der Strecke. Es gibt es keine Auflösung und auch keine Beweise, jemand wird festgenommen, ein unglaublich intelligenter und gerissener Mann, auf der Grundlage einer Information die nur Smoky von ihm persönlich bekommen hat... nicht haltbar.
Die Geschichte hat soviele lose Enden, das jeden Fadengardine neidisch wird. Es ist als würde man den Beginn einer neuen Reihe lesen und beim diesem verquasten Stil noch ungefähr neun weitere Bücher auf die Auflösung warten. Wenn man alle offenen Fragen und eindeutigen Brüche in der Logik auflisten würde, hätte man wirklich lange zu schreiben...

Fazit: Ich werde niemandem abraten das Buch zu lesen, denn diesen Niedergang muss man mit eigenen Augen gelesen haben. Außerdem werde ich, so es denn ein weiteres Buch gibt, auch dieses lesen. Allerdings werde ich nicht mehr euphorisch vorbestellen sondern eher versuchen, es günstig als ME oder geliehen zu bekommen, in der Hoffnung doch noch eine Erklärung für dieses vollkommen abstruse Buch zu bekommen.
Die Enttäuschung des Jahres!