Rezension

Unterschiedliche Wesen vereint in einer Geschichte

Forever - Das ewige Mädchen - Rebecca Hamilton

Forever - Das ewige Mädchen
von Rebecca Hamilton

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Willkommen in der so gut versteckten Welt der Cruor und Strigoi - den Vampiren und Gestaltwandlern. Sie leben unter uns. Unerkannt. Sie bleiben unter sich, meiden Kontakte zu den meisten Menschen. Vor allem zu denen, die merken, dass etwas nicht stimmt. Sophia kennt sie nicht. Sie hat ihre eigenen Probleme. Sie ist eine Hexe und kämpft selbst in heutigen Zeiten immer noch mit den Verfolgungen der ach so Gläubigen. Seit sie 18 ist, hat sie jedoch ein viel größeres Problem. In ihrem Kopf ist ein Summen, das sich nicht abstellen lässt. Als sie versucht, mit einem Zauber dagegen  zu wirken, verliert sie es nicht. Dafür wandelt es sich in Stimmen. Doch sie nimmt nur Bruchstücke wahr, zerrissene Fetzen, die nie schweigen, die sie in den Wahnsinn treiben. Und dann lernt sie Charles kennen. Eine dunkle Erscheinung. Er hält sie auf Abstand, denn eine Verbindung wäre für Beide zu gefährlich. Doch Sophia will es nicht sehen, nicht verstehen, nimmt die Gefahr in Kauf, denn sie ist sich sicher, ohne ihn kann sie nicht sein, er ist das Stück, das zu ihrem Leben fehlt. Doch kann sie ihn überzeugen?

Meine Meinung:
Das Buch ist ein bisschen wie ein Rausch. Einmal begonnen kann man es nicht wieder aus der Hand legen. Man fällt in einen Sog einer so vielseitigen Geschichte, in der man ständig neues entdeckt, die nie langweilig wird, die immer wieder spannende Details offenbart, eins zum anderen führt und uns in eine Welt mitnimmt, die offen liegt und die doch kaum einer sieht.

Ich liebe diese Geschichten, wo Paranormales direkt unter uns ist, mitten in unserem Leben und doch so getarnt, dass wir es nicht sehen, nicht verstehen. Denn das ist so "real" irgendwie, dass es durchaus wahr sein könnte. Und wer das Paranormale liebt, der hofft doch immer ein Stück, dass irgendwo ein Korn Wahrheit in den Geschichten steckt, dass doch nicht alles ausgedacht sein kann und dass man es vielleicht einfach selbst nicht sieht, nicht versteht und es doch um einen herum ist.

Sophia weiß, dass sie eine Hexe ist. Doch sie sieht darin nichts außergewöhnliches. Sie kann nicht zaubern, nicht verfluchen, keine Liebesschwüre aussprechen. Sie glaubt an die Natur, an ihre heilenden Kräfte und auch dass Rituale und Beschwörungen eine richtige Richtung annehmen können. Und sie nimmt es ernst. Doch sie ahnt anfangs nicht, was wirklich in ihr steckt. Welche Kraft in ihr ruht, was die Stimmen sind und was sie sonst noch in sich verbirgt. Ich mochte sie auf Anhieb. Sie geht ihren Weg, gibt nicht auf und sie tat mir leid, weil sie so allein ist. Das hilft auch nichts, dass sie zwei Freundinnen hat, mit denen ich leider auch nicht wirklich warm werden konnte. Zuerst fand ich sie noch nett und flippig, doch schnell schon ahnte ich, dass hier scheinbar nichts so ist, wie es scheint. Was sich am Ende daraus entwickelt, darauf war ich allerdings zu keinem Zeitpunkt gefasst.

Charles .. lässt mich etwas geteilt zurück. Ich mag dieses "es geht nicht" Getue langsam nicht mehr so wirklich. Auch wenn ich hier ganz klar im Laufe der Geschichte verstehen konnte, was er meint und akzeptierte, dass es wirklich eigentlich unmöglich ist. Doch mir persönlich kam die Auflösung dann doch an einer eher unpassenden Stelle und war zu dem Zeitpunkt auch schon etwas unglaubwürdig - aber immer noch nachvollziehbar. Was ich ihm jedoch immer abnahm, waren seine Gefühle. Er ist ein grundehrliches Wesen und spielt nicht und das ließ ihn mir sehr sympathisch werden. Doch auch Adrian, der eine nicht unwesentliche Rolle spielt und den ich anfangs so verkannte, war eine Figur, der es Spaß machte zu folgen.

Dann gibt es natürlich noch die unausweichlichen Bösen, die das ganze erst zu dem machen, was die Geschichte ist. Und das in einer Vielschicht, in der man es so auch nicht erwartet hätte.

Mir gefiel die Idee, die hinter dieser Geschichte spielt. Die vielen unterschiedlichen Wesen, die Cruor, die den Vampiren so ähnlich sind und doch  keine echten sind. Die Strigoi, die mir in ihrer Vielfalt hier sehr gefallen, die Hexen, die zwar eher im Hintergrund sind, aber dennoch eine wichtige Rolle spielen, ohne alles an sich zu reißen. Es ist einfach die Fülle von neuen, unterschiedlichen Wesen, die hier mehr oder minder miteinander eine Geschichte erzählen, die einfach mitreißt.

Ein Wort noch zum Cover. Ich finde ja, die Bücher aus der Darkiss Reihe haben immer wieder außergewöhnlich schöne Cover. Hier besticht das dunkle, matte, das sich so rauh unter den Fingern anfühlt. Daneben die farbenfrohen, glänzenden Akzente die leicht hervorgehoben zum "streicheln" verführen. Irgendwie etwas besonderes unter den Taschenbüchern.

Fazit:
Eine Mischung der unterschiedlichsten paranormalen Wesen zieht uns in eine mit Spannung geladene Geschichte mit vielen neuen Ideen. Die existiert in unserer realen Welt, die so tatsächlich sein könnte, die wir vielleicht nur nicht wahrnehmen. Und die sich dadurch ebenso real anfühlt, dass man die Seiten nur so verschlingt.