Rezension

Untypischer, aber nicht minder genialer King

Mr. Mercedes
von Stephen King

Ohne Vorwarnung rast ein gestohlener Mercedes in eine Menschenmenge. Setzt zurück. Fährt erneut hinein. Tötet und verletzt so viele Menschen, wie er kann. Und entkommt... 

Ermittler in diesem Fall war damals der mittlerweile pensionierte Detective Hodges, den der unaufgeklärte Fall noch immer belastet. Er ist unzufrieden mit seinem Leben und weiß nichts, mit seinem Ruhestand anzufangem. Er ist lustlos, müde. Und plötzlich bekommt er Post von einem Mann, der behauptet, eben dieser Merces-Killer zu sein. Hodges Neugierde erwacht und mit ihr seine Lebensgeister. Das ist der Sinn, den er bislang in seiner Rente vermisst hat. Er würde weit gehen, um Mr. Mercedes endlich zu schnappen. Doch der ist ein verdammt gerissener Psychopath und nicht so leicht zu fassen. 
Ungewohnt für einen King ist die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen Horrorroman, sondern um einen Psychothriller handelt. Es gibt keine Monster oder ähnliches, sondern nur einen Ex-Cop und einen durchgeknallten Killer - doch manchmal sind Menschen die schrecklichsten Monster. Mit Mr. Mercedes hat er eine Figur geschaffen, die mir einen Schauer über den Rücken jagt, eben weil sie kein übernatürliches Monster sondern ein Mensch ist - und trotzdem solche Taten vollbringt. 

Ich liebe gut gemachte Psychothriller und die Art und Weise, wie Mr. Mercedes sein Spielchen treibt und dabei immer mehr Fehler begeht, wie Hodges ihm immer näher kommt, hat mich überzeugt. Mr. Mercedes ist kein typischer Stephen King, aber in meinen Augen ist das nichts Negatives. King verlässt mit diesem Buch das Horror-Gewässer und überzeugt mich durch einen spannenden Psychothriller, den ich so nicht erwartet hätte. 
 

(c) Books and Biscuit