Rezension

Unverdienter Hype

Killing Lessons - Saul Black

Killing Lessons
von Saul Black

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ermittlerin Valerie droht, an den Taten des Killer-Duos zu zerbrechen. Claudia versucht, die Tortur mit allen Mitteln zu überstehen. Nell wartet auf Rettung. Und doch ist es nicht halb so spannend, wie es sein könnte.

Ich ging mit großen Erwartungen an diesen Thriller heran. Erwartete etwas in der angsteinflößenden, fesselnden Art von Cody McFayden. Die massive Werbung für dieses Buch hat mich einfach neugierig gemacht. Umso enttäuschter war ich schließlich, als ich mit dem Lesen begann.

Anfangs reißt einen das Buch sofort mit - eine Familie wird von zwei Männern überrascht. Während Mutter und Sohn sterben, gelingt dem kleinen Mädchen Nell die Flucht durch Schnee und Wald. Auf ihrem Weg bricht sie sich den Knöchel und findet bei dem nahe wohnenden Einsiedler, in dem sie zur Ruhe kommen kann. Die Mörder ihrer Familie reisen weiter - und stürzen sich in die nächste Tat. Ziemlich schnell kühlt die Spannung jedoch ab. Umgeschwenkt wird auf die Ermittlerin Valerie, die sich als psychisches Wrack herausstellt. Der Fall kostet sie ihre geistige Gesundheit, sie ist Alkoholikerin, sie ist geschädigt bis ins Mark. Mit aller Verbissenheit klemmt sie sich hinter den Fall der Serientäter und kommt ihnen Stück für Stück und trotz aller internen Hürden auf die Spur.

Was nach einem spannenden, soliden Plot klingt, wird leider nicht halb so intensiv umgesetzt, wie man es sich wünscht. Nach 80 Seiten war ich kurz davor, das Buch einfach wieder bei Seite zu legen, so genervt war ich von den ewig melancholischen Gedanken der Ermittlerin, bin aber von der ein oder anderen Stelle immer wieder hineingezogen worden. So hielt es sich bis zum Schluss die Waage zwischen "Komm zum Punkt" und "Verdammt, wie geht's weiter?!". Obwohl stellenweise ein echter Pageturner (besonders zum Ende hin) hat mich "Killing Lessons" längst nicht so vom Hocker gerissen, wie ich es mir gewünscht hätte.