Rezension

Unympathische Katniss

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
von Suzanne Collins

Bewertet mit 3 Sternen

Katniss lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Prim im Distrikt 12, die Menschen im Distrikt 12 sind arm und der Hungertod ist nahe, deshalb geht Katniss mit ihrem besten Freund, Gale auf die Jagd um ihre Familie am Leben zu erhalten.
Als sich die alljährlichen Hungerspiele (ein Mädchen und ein Junge aus allen 12 Distrikten treten in einer Arena gegeneinander an, es geht um Leben und Tod denn nur einer wird die Arena lebend verlassen) nähern und es ans auslosen der Tribute geht, wird ihre Schwester Prim gezogen, sofort meldet sich Katniss freiwillig an ihrer Stelle.
Der männliche Tribut aus Distrikt 12 ist Peeta, der Sohn des Bäckers.
Der Abschied von Freunden und Familie rückt näher, Katniss verspricht ihrer Schwester die Arena als Sieger zu verlassen.
Auch wenn sie Zweifel hat so ist der Kampfgeist doch vorhanden.
Zusammen mit Haymitch, einstiger Sieger der Hungerspiele der nun ihr Mentor ist, brechen sie auf zum Kapitol. Angekommen im Kapitol werden sie als Helden geehrt und doch werden sie in den sicheren Tod geschickt..
Kann deren aufkeimende Liebe die beiden retten?

Ich habe das Buch aufgrund der ganzen Empfehlungen gelesen die ich bekommen habe. Ich dachte  mir na gut wenn alle es so toll finden, wieso nicht auch ich? ;) Zugegeben, aufgrund dessen waren meine Erwartungen auch bei weitem höher als üblich.
Ich kann also nicht wirklich sagen ob es an meine zu hohen Erwartung lag oder doch am Buch selbst, dass ich einfach enttäuscht war.
Von der so oft kritisierten Brutalität, habe ich nicht allzu viel gemerkt und auf die hatte ich mich schon gefreut.^^ Natürlich, es sterben Menschen was das Buch an sich schon brutal macht, allerdings hatte ich erwartet, dass die Beschreibung das ganze noch mal kräftig unterstreichen würde. Mir war das dann doch alles zu harmlos. Ob ich einfach zu abgehärtet bin? An meiner mangelnden Vorstellungskraft wird es nicht liegen, da bin ich ziemlich sicher.
Aber gut, da es sich um ein Jugendbuch handelt, hatte ich von Anfang an nicht mit wildem und blutigem Gemetzel im übermaß gerechnet, aber das war mir dann doch ein bisschen zu wenig. Besonders wegen all der Empörung. ;)

Die Charaktere haben mich bis auf Rue nicht für sich gewonnen. Sowohl Katniss und Peeta blieben für mich farblos und von ihrem Schicksal war ich absolut nicht berührt. Und das obwohl zumindest Katniss Gefühle gut beschrieben sind und ich das Gefühlschaos in ihr gemocht habe.
Zu dem fand ich das Buch stellenweise recht langatmig vor allem im ersten Drittel und am Ende, hatte ich schon öfters das Gefühl mich durch das Buch durchquälen zu müssen. Ich fand einige Geschehnisse einfach zu langgezogen.
Der Schreibstil war wirklich sehr einfach und lässt sich daher flüssig lesen, sollte also niemanden Probleme bereiten, ich fand ihn allerdings nicht wirklich Spannungsfördernd.
Was ich loben muss ist die Idee des ganzen Buches, die ist einfach genial und weckt natürlich sofort das Interesse. Nur bin ich mir nicht sicher ob dieses Lob wirklich an Frau Collins gehen sollte, böse Zungen behaupten ja, dass die Panem-Reihe die totale Abkupferung von Battle Royale sei nur in harmlos.. Dazu habe ich auf Amazon eine sehr gute Rezension gefunden. Da ich Battle Royale bisher leider nicht gelesen habe, werde ich mich dazu auch nicht weiter äußern.

Aber gut, bevor meine Rezension noch den Eindruck erweckt ich fand das Buch furchtbar hier mein Fazit: Für mich ist es einfach ein solides Buch, bei dem ich die ganze Euphorie nicht verstehen kann. ;)

Kommentare

Cthulhu kommentierte am 23. Juli 2014 um 14:53

"böse Zungen behaupten ja, dass die Panem-Reihe die totale Abkupferung von Battle Royale sei nur in harmlos"

Wieso denn "böse Zungen"? Das ist doch wirklich kein Geheimnis, woher die Autorin ihre Ideen hat... Zum einen von "Battle Royale", zum anderen von zwei Stephen-King-Büchern, nämlich "Menschenjagd" und "Todesmarsch". 

Gleichzeitig würde ich aber nicht von "abgekupfert" reden. Das ist meiner Meinung nach ein zu hartes Wort. Aber dass Collins eindeutig Vorbilder für ihre Geschichte hatte, ist klar wie Kloßbrühe...